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Bundesweite Initiative "Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform
und für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung"
OStR Manfred Riebe, Max-Reger-Str. 99, 90571 Schwaig
Spendenkonto "Lehrer-Initiative gegen RS-Reform": Hypobank Nürnberg BLZ 760 202 14, Konto 237 705 3004


Petition an den Deutschen Bundestag und die Landtage,
die sog. Rechtschreibreform zurückzunehmen

Lehrer, Wissenschaftler und Studierende haben sich zu einer überparteilichen bundesweiten Initiative "Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform und für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung" zusammengeschlossen. Bereits anläßlich der Kultusministerkonferenz am 27./28.02.1997 sandten wir an die Kultusminister eine Petition, die vorzeitig eingeleitete Rechtschreibreform zurückzunehmen. Wie zu erwarten war, ließ sich die KMK nicht beeindrucken. Aus diesem Grunde bitten wir Sie als Volksvertreter, die vorzeitig eingeleitete sog. Rechtschreibreform zurückzunehmen. Folgende Strukturmängel der sog. Rechtschreibreform auf der sprachlichen, rechtlichen, politischen und pädagogischen Ebene beweisen, daþ die Reform irreparabel und daher ihre Rücknahme zwingend erforderlich ist:

  1. Verstoß gegen sprachliche Grundsätze: Die künstlich geschaffenen Regeln entbehren der sprachwissenschaftlichen Grundlage und sind nicht eindeutig, sondern widersprüchlich, so daß selbst professionelle Wörterbuchmacher in zehn Wörterbüchern (z.B. Aldi, 2 x Bertelsmann, 2 x Duden, Eduscho, Wahrig usw.) ein Rechtschreib-Chaos angerichtet haben. Auch sind viele Wörter einfach verschwunden. Wie sollen aber Lehrer und Schüler mit Regelungen fertigwerden, die nicht einmal Fachleute bewältigen können? Sprachwissenschaftler (u.a. Glück, Ickler, Stetter, Veith) haben festgestellt, daß die neuen Regeln überdies auch in die Grammatik, Semantik und Phonetik der Schriftsprache eingreifen, dadurch die Vielfalt und Ausdruckskraft unserer Sprache einschränken, den Gesichtspunkt der Leserfreundlichkeit vernachlässigen und damit zu einer Minderung der Qualität der Schriftsprache führen. Auch das Ziel der Vereinfachung der Rechtschreibung wurde nicht erreicht, denn die Schüler machen keineswegs weniger, sondern eher etwas mehr Rechtschreibfehler, weil neue Fehlerquellen entstanden sind.

  2. Verstoß gegen rechtliche und demokratische Grundsätze: Entgegen demokratischer Gepflogenheit und Notwendigkeit wurden die Volksvertretungen von den Kultusministern übergangen. Auch die Lehrer sind nicht in den Entscheidungsprozeß einbezogen worden. Die Sprachbildung ist eine zutiefst demokratische Angelegenheit, eine Form der Willensbildung von unten, bei der es gilt, den Leuten "auf´s Maul" zu schauen, statt die Sprache von oben herab zu reglementieren. Der Protest gegen die Rechtschreibreform sollte als Ausdruck unmittelbarer Demokratie ernstgenommen werden, statt zu versuchen, die Reform mit einem Verbot der Volksbegehren durchzusetzen.

  3. Verstoß gegen haushaltsrechtliche Grundsätze: Es wurde versäumt, die sog. Rechtschreibreform an den Grundsätzen der Notwendigkeit, Zweckmäßigkeit, Verhältnismäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit zu messen. Die Kosten dieser fragwürdigen Reform verschlingen unzweckmäßig Steuergelder und Energien (durch Umstellungen, Umschulungen, berechtigten Widerstand) und werden noch ansteigen, sobald weitere Bundesländer, der öffentliche Dienst und die Privatwirtschaft sie gezwungenermaßen einführen müssen. Die Reform belastet daher den Staatshaushalt und damit die Steuerzahler unverhältnismäßig.

  4. Verstoß gegen pädagogische Grundsätze: Wir Unterzeichnenden wenden uns auch aus pädagogischen Gründen gegen diese dubiose Reform, weil wir sie aus den oben genannten Gründen inhaltlich nicht vermitteln k–nnen. Wir Lehrer wären gezwungen, die Schüler Unrichtiges zu lehren, also dem Sinn unseres Berufes entgegenzuhandeln. Es ist im Gegenteil die Aufgabe der Lehrer, in vernetzter Denkweise auf die kontraproduktiven, fachübergreifenden Wirkungen der sog. Rechtschreibreform hinzuweisen. Außerdem sind die Rechtschreibänderungen den Schülern auch deshalb schwer zu vermitteln, weil nun zwei Rechtschreibungen nebeneinander existieren, die die Gesellschaft unnötigerweise in zwei Rechtschreiblager spalten.




Zwecks Verbreitung der Petition kopieren Sie bitte das Blatt mehrfach, und reichen Sie es an andere Lehrer, Hochschullehrer usw. weiter, möglichst auch an eine Adresse in einem anderen Bundesland. Ganz wichtige Mitarbeiter sind Sprachwissenschaftler und Rechtsprofessoren. Ziel ist eine eigene Zentrale pro Bundesland. Unsere Pressemitteilungen und die Petition an die KMK u.a.m. finden sie hier im Internet: http://www.raytec.de/rechtschreibreform/ oder erhalten Sie gegen Übersendung von 5,- DM in Briefmarken (3,- DM Porto + 2,- DM Unkostenbeitrag). Die vorliegende Petition wird an den Bundestag und die Landtage gesandt.
Wenn Sie diese Petition unterstützen wollen, drucken Sie bitte diese Seite aus, tragen Ihre Personalien ein, unterschreiben Sie und senden den Ausdruck umgehend an OStR Manfred Riebe.
Für Spenden "Lehrer-Initiative gegen RS-Reform": Bayerische Hypotheken- und Wechselbank (Hypobank) Nürnberg BLZ 760 202 14, Konto 237 705 3004.


Eine Kontaktaufnahme per Electronic Mail ist aus Zeitgründen nicht möglich.


Adresse

Telefax, Beruf, Amtsbez. usw.

Telefon, privat, dienstlich

Egon Muster

(0900) 50 00 00

(0900) 50 00 20

Musterstraße 99

(0900) 54 00 00 (Schule)

(0900) 50 00 - 300 (Schule

Berufsschule

Dipl.-Ing., Oberstudiendirektor, u.s.w.

Anrufbeantworter

Schulstr. 8

Deutsch, Sozialkunde, BWL

90317 Nürnberg

Namentliche aktive Mitarbeit möglich? Nein/Ja, z.B. Leserbriefe, Rechtschreibfehlerstatistiken, Podiumsdiskussion, Koordination

Land: Bayern

Aktivitäten gegen die Rechtschreibreform (z.B. Leserbriefe, Briefe an Politiker, Kultusminister usw.): Leserbrief von NZ-Leser Muster, von Beruf Oberstudienrat, ruft zum Widerstand gegen die geplante Rechtschreibreform auf." In: Nürnberger Zeitung 15.11.1996, S. 30

 

Adresse

Telefax, Beruf, Amtsbez. usw.

Telefon, privat, dienstlich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich möchte Mitglied der Lehrerinitiative werden: Ja / Nein

 

Namentliche aktive Mitarbeit möglich?

Land:

Bisherige Aktivitäten: Falls ja, eine Anlage beifügen.


Ort, Datum                         Unterschrift


 

Koordinatoren sind bisher u.a.:

Manfred Riebe, OStR
Max-Reger-Str. 99
90571 Schwaig bei Nürnberg
Tel. (0911) 50 08 25
Fax (0911) 50 80 07
Berufsschullehrer,
Leiter der Bundeszentrale der Lehrerinitiative
Prof. Dr. Carsten Ahrens
Bardenfleth 14
26931 Elsfleth / Niedersachsen
Tel. (04485) 881
Fax: (04485) 14 41
Tel. (0441) 9 25 98 - 11 (FHS)
Fax: (0441) 9 25 98 - 22 (FHS)
Sprecher "WIR gegen die Rechtschreibreform" in Niedersachsen
Gisa Berger,
Gesamtschulrektorin
Einödshoferweg 2
12109 Berlin
Tel.-Fax: (030) 7 03 65 02
Leiterin der Landeszentrale Berlin der Lehrerinitiative
Hanno Blohm
Eschengrund 17
38723 Seesen / Niedersachsen
Tel. (05381) 4 63 55
Realschullehrer,
Fachleiter "Deutsch", leiter der Landeszentrale Niedersachsen der Lehrerinitiative
Prof. Dr. Theodor Ickler
Ringstr. 46
91080 Spardorf / Bayern
Tel. (09131) 50 13 40
Professor für Linguistik an der Universität Erlangen,
"Rechtschreibreform auf dem
Prüfstand", Pullach 1996
Wolfgang Illauer, StD
Von-Richthofen-Str. 20
86356 Neusäß-Westheim/ Bayern
Tel. (0821) 48 23 26
Fax (0821) 3 24 23 95 (Gym)
Gymnasial- und Deutschlehrer,
"Zehetmairs Freudennachrichten nicht bestätigt" SZ 03.03.97
Stephanus Peil
In den Gärten 5
56457 Westerburg/ Rheinland-Pfalz
Tel.-Fax (02663) 85 93
Grundschullehrer, Leiter der Landeszentrale Rheinland-Pfalz,
"Lehrer in Not. Rechtschreibreform treibt Pädagogen an den Rand der Verzweiflung" 1/1997
Dr. phil. Maria Theresia Rolland
Venusbergweg 43
53115 Bonn / Nordrhein-Westf.
Tel. (0228) 21 64 67
Fax: (02241) 14 - 2084 dienstl.
Sprachwissenschaftlerin, Leiterin der Landeszentrale NRW,
"Neue deutsche Grammatik", Bonn: Dümmler Verlag 1997
Prof. Dr. Werner H. Veith
Deutsches Institut
Universität Mainz
55099 Mainz / Rhld.-Pfalz
Tel. (06131) 39 - 27 61
Fax: (06131) 39 - 33 66
"Zu einem Fünftel uneindeutig". In: DIE WELT 16.01.1997

zuletzt geändert: 03.11.1997