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Teil 10:
Bisher kaum beachtete politische Ereignisse:
- Termin für die öffentliche Anhörung zum Stopp der sog. Rechtschreibreform vor dem Rechtsausschuß des Bundestages am 2. Juni in Bonn
- Der Widerstand wächst: Zehn Initiativen gegen die sog. Rechtschreibreform seit Februar wie Pilze aus dem Boden geschossen, verstärken die nationale und internationale außerparlamentarische und parlamentarische Opposition auf sechzehn Initiativen.
"Die Gegner der Rechtschreibreform sammeln sich!", das gab Manfred Riebe, der Gründer der bundesweiten Initiative "Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform und für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung", bekannt. Er wies auf die nationale und internationale Gründung von zehn weiteren Initiativen gegen die Rechtschreibreform seit Februar hin, die von vielen Medien bisher nicht oder kaum beachtet wurden, obwohl sie für kommende Wahlen von entscheidender Bedeutung sein werden. Hinzu kommen zahlreiche Klagen betroffener Bürger vor den Verwaltungsgerichten. Ziel aller Initiativen ist es, die Rechtschreibreform zu stoppen und zu verhindern, daß dieses überflüssige, unsinnige, mangelhafte, den Bürgern undemokratisch aufgezwungene Machwerk am 01.08.1998 in Kraft tritt.
Vier entscheidende Grundsätze sieht die Lehrerinitiative verletzt:
- Die Rechtschreibreform verstößt gegen sprachliche Grundsätze.
- Die Rechtschreibreform verstößt gegen rechtliche und demokratische Grundsätze.
- Die Rechtschreibreform verstößt gegen haushaltsrechtliche Grundsätze.
- Die Rechtschreibreform verstößt gegen pädagogische Grundsätze.
Besonderes Augenmerk richtet die Lehrerinitiative auf die öffentliche Anhörung vor dem Rechtsausschuß des Deutschen Bundestages am 02. Juni in Bonn, wo das Mitglied der Lehrerinitiative, Prof. Theodor Ickler (Erlangen), gegen den Anführer der Reformer, Prof. Gerhard Augst (Siegen), in die Schranken tritt:
Die öffentliche Anhörung vor dem Rechtsausschuß des Bundestages von sieben Experten zum Antrag der 50 Abgeordneten auf Stopp der Rechtschreibreform ist für Montag, den 02. Juni 1997, 14 Uhr, in Bonn, Charles-de-Gaulle-Str. 6, angesetzt worden. Die Rechtswissenschaftler sind: Prof. Rolf Gröschner (Jena), Prof. Wolfgang Löwer (Bonn), Prof. Fritz Ossenbühl (Bonn), Prof. Hans-Peter Schneider (Hannover), Prof. Max Emanuel Geis (Konstanz), die sprachwissenschaftlichen Experten sind: Prof. Gerhard Augst (Siegen) für die Reformer und Prof. Theodor Ickler (Erlangen) für die Reformkritiker. Der Haushaltsausschuß stimmte bereits am 14.05.97 mit 22:9:2 Stimmen für einen Stopp der Rechtschreibreform (FAZ 15.05.97, S. 1). Erstmals in einem neuen Bundesland, in Sachsen, ist am 03.05.1997 eine neue landesweite Initiative gegen die Rechtschreibreform entstanden, die offiziell am 10.05.1997 den Startschuß gegeben hat. Vgl. Sachsen machen gegen Rechtschreibreform mobil. In: SZ 03./04.05.97, S. 5, und Rene Sager: Reform, Recht, Rechtschreibung. In: Sächsischer Bote vom 22.05.97, S. 1. Dies ist insofern interessant, als gerade in Sachsen in der DDR die Protestaktionen "Wir sind das Volk!" gegen das SED-Regime erfolgten. In Niedersachsen wurde am 23.04.1997 eine eigene Landeszentrale der Initiative "Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform und für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung" gegründet. Vgl. Beobachter, Seesen 05.05.97. In der Schweiz hat am 24.04.1997 auf Antrag von Nationalrat Rudolf Keller das Kantonsparlament von Basel-Landschaft beschlossen, die Kantonsregierung möge den Stopp der Rechtschreibreform durchsetzen.
Die internationale außerparlamentarische und parlamentarische Opposition gegen die Rechtschreibreform umfaßt nun folgende sechzehn Bürgerinitiativen:
Mehr Demokratie e.V. (früher IDEE e.V.), Fritz-Berne-Str. 1, 81241 München, Tel. (089) 8 21 17 74, 3 00 30 28, Fax: 8 21 11 76. Seit 19.11.1996 "WIR gegen die Rechtschreibreform" in Bayern, Friedrich Denk, Kaltenmoserstr. 34, 82362 Weilheim i. OB., Tel. (0881) 14 41, Fax: 80 08. Seit 05.12.1996 "WIR gegen die Rechtschreibreform" in Schleswig-Holstein, Matthias Dräger, Finkenberg 41, 23558 Lübeck; Auf dem Hähnchen 4, 56329 St. Goar, Tel. (06741) 1720, Fax: 17 49. Seit 21.02.1997 unter Führung von MdB Detlef Kleinert (FDP) interfraktioneller Gruppenantrag von 50 Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU, SPD und FDP zum Stopp der Rechtschreibreform. MdB Detlef Kleinert, Bundeshaus, 53113 Bonn, Tel. (0228) 1 68 34 10, Fax: 1 68 65 10. Seit 22.02.1997 "WIR gegen die Rechtschreibreform" in Niedersachsen, Prof. Dr. Carsten Ahrens und Gabriele Ruta, Postfach, 26931 Elsfleth, Tel. (04485) 881, Fax: 14 41. Seit 27.02.1997 interfraktioneller Gruppenantrag von Abgeordneten der FPÖ und der Grünen im Wiener Parlament auf Stopp der Reform. Neu seit 04.04.97: "Wir sind das Rechtschreibvolk!" in Berlin, Ernst Steppan, Heinrich-Heine-Str. 2, 10179 Berlin, Tel.-Fax: (030) 2 78 60 89. Neu seit 03.05.1997: "WIR gegen die Rechtschreibreform" in Sachsen. Vgl. Süddeutsche Zeitung 03./04.05.97, S. 5. Marie Rosee-Walz und Josef Walz, Ziegeleiweg 7 a, 01462 Cossebaude bei Dresden, Tel. (0351) 4 52 17 64, und die bundesweiten Initiativen
"Wir Eltern gegen die Rechtschreibreform", Dr. Oliver Katte, Nordstr. 5, 55131 Mainz, Tel. (06131) 57 21 09, Fax: 57 21 97. Mittelfränkischer Elternverband e.V., Gerd Mader, Metzgergasse 47, 91438 Bad Windsheim, Tel. (09841) 55 46, Fax: 59 17. "Wir Schüler gegen die Rechtschreibreform", Robert und Johannes Weller, Taunusstr. 2, 65462 Ginsheim, Tel. (06144) 3 11 00, 3 11 44, Fax:9 23 23. Seit etwa Februar 1997: "Initiativgruppe gegen die Rechtschreibreform im Jahre 1998", Frau Dr. Simin Mazaheri, Karl-Rudolf-Str. 176 a, 40215 Düsseldorf, Tel. (0211) 37 16 66, Fax: (02131) - 51 11 66. Neu seit 20.02.1997: Bundesweite Initiative "Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform und für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung", Manfred Riebe, Max-Reger-Str. 99, 90571 Schwaig bei Nürnberg, Tel. (0911) 50 08 25, Fax: 50 80 07. Neu seit 02.04.1997: Initiative "Juristen contra Rechtschreibreform", Dr. jur. Thomas Vogtherr, Ulanenweg 4, 91522 Ansbach, Tel. (0981) 8 46 48, Fax: 8 82 13. Neu seit 23.04.1997: Landeszentrale Niedersachsen der bundesweiten Initiative "Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform und für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung", Hanno Blohm, Eschengrund 17, 38723 Seesen (Harz), Tel.-Fax: (05381) 4 63 55. Neu seit 24.04.1997: Auf Antrag von Nationalrat Rudolf Keller, Landrat des Kantons Basel-Landschaft, Beschluß des Parlaments des Kantons Basel-Landschaft, die Kantonsregierung möge den Stopp der Rechtschreibreform durchsetzen. Weitere Kantonsparlamente, darunter Aargau und Basel-Stadt werden folgen. Vgl. Basellandschaftliche Zeitung und Basler Zeitung 25.04.97. Rudolf Keller, Adlerfeldstr. 29, CH-4402 Frenkendorf / Schweiz, Tel. (041-61) 9 01 13 71 (privat), 2 85 78 75 (Büro), Fax: (041-61) 9 01 13 19.
Für alle noch nicht organisierten Reformgegner unter den Lehrern, Wissenschaftlern und Studierenden nennt Riebe folgende Kontaktadressen der Initiative "Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform und für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung": Gisa Berger, Gesamtschulrektorin, Berlin; Hanno Blohm, Fachleiter Deutsch, Seesen (Harz); Prof. Dr. Theodor Ickler, Universität Erlangen-Nürnberg; Stephanus Peil, Westerburg; Manfred Riebe, OStR, Schwaig bei Nürnberg; Dr. phil. Maria Theresia Rolland, Bonn; Norbert Schäbler, Hösbach (Unterfranken); Prof. Dr. Christian Stetter, Aachen; Prof. Dr. Werner H. Veith, Mainz; Dr. phil. Gerd Witzke, OStR, Nürnberg.
Schwaig, den 28.05.1997
Manfred Riebe, OStR, stellvertretend unterzeichnet für die oben Genannten
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