Bundesweite Initiative "Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform

und für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung"

OStR Manfred Riebe, Max-Reger-Str. 99, 90571 Schwaig bei Nürnberg

Spendenkonto "Lehrer-Initiative gegen RS-Reform": Hypobank Nürnberg BLZ 760 202 14, Konto 237 705 3004


Pressemitteilung


Aufklärungsserie: "Die Lehrerinitiative informiert

die Bevölkerung über die sog. Rechtschreibreform"

Teil 9 (III) vom 15.08.1997:


Der Antrag der 50 Bundestagsabgeordneten vom 20.02.1997, die Rechtschreibreform zu stoppen, soll in den fünf Bundestagsausschüssen diskutiert werden. Im Hinblick auf diese Diskussion hat die Lehrerinitiative bereits in den Pressemitteilungen Teil 9 (I) und Teil 9 (II) Literaturlisten von Sprachwissenschaftlern, Juristen und Politikern gegen die Rechtschreibreform vorgestellt. Der Haushaltsausschuß hatte sich bereits am 14.05.1997 mehrheitlich gegen die Rechtschreibreform ausgesprochen. In der heutigen Folge werden Veröffentlichungen von Pädagogen ohne Anspruch auf Vollständigkeit zusammengefaßt. Lehrer sind Hauptbetroffene der Rechtschreibreform. Und obwohl 90 Prozent über die Reform schimpfen, haben - wie in anderen Berufen auch - nur wenige die Zivilcourage, namentlich gegen die Reform aufzutreten. In einem Brief vom 06.02.1997 von Prof. Michael Kobler, Lehrstuhl für Zivilrecht und deutsche Rechtsgeschichte in Passau, an Ministerialrat Dr. Stefan Krimm im Kultusministerium, Mitglied der Wiener Reformkommission, nennt Kobler als eine wichtige Ursache des Stillschweigens eines Lehrers die Angst vor Zehetmair: "Erschütternd war für mich, wie eine Lehrersgattin, von ihrem Mann beraten, fürs Volksbegehren unterschrieben hat. Er selber tatÌs aus Rücksicht auf seine Karriere nicht! Auch das ist eine Katastrophe, wörtlich genommen."

Wie die Schulbürokratie einem Lehrer einen Maulkorb umhängt, zeigt der Fall des Hauptschullehrers Norbert Schäbler an der Volksschule in Laufach (Unterfranken). Er erhielt von einem Schulrat den Rat, nicht innerhalb der Schule zu ÎagitierenÌ. Ausschließlich die politische Ebene stünde ihm zur Verfügung, und auch hier sei Zurückhaltung angeraten, was beispielsweise die Nennung seines Lehrerberufes angeht. Schäbler wurde im Juni 1997 per Dienstanweisung untersagt, am Schwarzen Brett und in der Schülerzeitung Informationen gegen die Rechtschreibreform zu veröffentlichen. Dagegen erhob er Widerspruch und berief sich auf seine Grundrechte auf Meinungs-, Informations-, Presse- und Petitionsfreiheit. Die Lehrerinitiative protestierte in einer Pressemitteilung, zugleich Teil 12 der Aufklärungsserie im Internet, gegen dieses Unrecht: Diese Dienstanweisungen sind ein rechtliches und demokratisches Armutszeugnis und ein grober Verstoß gegen die Art. 5 und 17 GG. Von Pädagogen erwartet man, daß sie die Jugend zu überzeugten Demokraten erziehen. Doch die Schulbürokratie unterdrückt mit rechtswidrigen Mitteln Kritik, die in einer streitbaren, wehrhaften Demokratie notwendig und erwünscht ist. Hier wird eine Front Politiker und Bürokraten gegen Bürger deutlich. Durch derartige Maßnahmen wird bestätigt, daß auf Grund des negativen Vorbildes von Kultusminister Hans Zehetmair viele kleine Rechtschreibdiktatoren als seine Helfer wie Pilze aus dem Boden emporgeschossen sind, als willige Vollstrecker eine Meinungsdiktatur ausüben und deshalb in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat eine sehr fragwürdige Rolle spielen und als Pädagogen ungeeignet und untragbar sind.

Eine Schwierigkeit besteht darin, Leserbriefe von Lehrern als die von Lehrern zu erkennen, weil eine Berufsangabe meist fehlt. Außerdem veröffentlichen die Zeitungen immer nur einen sehr kleinen Bruchteil der Leserbriefe, so daß die abgedruckten Leserbriefe nur die Spitze eines Eisberges darstellen. Die Lehrerinitiative bittet daher um Mithilfe bei der laufenden Ergänzung dieser Liste. Besonderes Interesse besteht an den Veröffentlichungen von Funktionären der Lehrerverbände und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). In Gesprächen läßt sich hin und wieder beobachten, daß Verbandsfunktionäre privat gegen die Rechtschreibreform sind, aber dies nicht offiziell oder öffentlich zu erkennen geben. Es ist höchst merkwürdig, daß die Spitzenfunktionäre vieler Lehrerverbände die Rechtschreibreform aktiv fördern oder stillschweigend dulden. Sie erwecken den Eindruck, als ob sie sich an höchster Stelle zur Förderung der Reform oder zumindest zum Schweigen verpflichtet hätten. Anders kann man ihre Äußerungen oder ihr Stillschweigen zu der inzwischen aufgedeckten sprachlichen, pädagogischen, demokratischen und finanziellen Katastrophe Rechtschreibreform nicht deuten. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß häufig Schlüsselpositionen der Personalvertretungen und der meisten Verbände von Schulleitern besetzt sind, von denen der eine oder andere vor mancher Kultusministerkonferenz eine Ergebenheitsadresse in die Presse bringt, die das Festhalten an der Rechtschreibreform fordert, so z.B. der rheinland-pfälzische VBE-Vorsitzende und Rektor Josef Ambrosius (Mainzer Allgemeine Zeitung und Westerwälder Zeitung vom 13.06.97). Ähnlich die Hausmacht Zehetmairs, die Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern (KEG), deren Landesvorsitzender, Kurt Neudert, trotz anerkannter Mängel wegen drohender finanzieller Verluste an der Reform festhält (Pressemitteilung der KEG vom 26.02.97). Solche den Kultusministern hörigen Verbandsfunktionäre unterhöhlen unsere Demokratie und zementieren die Rechtschreibdiktatur der Innen- und Kultusminister. Weil die meisten Funktionäre der etablierten Lehrerverbände die Lehrer im Stich ließen, war es eine zwingende Notwendigkeit, am 20. Februar 1997 die bundesweite Initiative "Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform & für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung" zu gründen, um ein Sammelbecken für die mit der Reform unzufriedenen Lehrer zu bilden, die andernfalls aus Angst vor ihren Kultusministern, anderen Vorgesetzten und vor den Verbandsfunktionären allein kaum Widerstand gewagt, sondern sich angepaßt hätten. Die Reaktion auf die Gründung der Lehrerinitiative aus dem bayerischen Kultusministerium ließ nicht lange auf sich warten. In einer Pressemeldung vom 4. März 1997 polemisierte Kultusminister Hans Zehetmair mit Hilfe seines Pressesprechers Toni Schmid gegen den Zusammenschluß von Lehrern gegen die Rechtschreibreform in unserer Lehrerinitiative: Die Gründung werfe ein "bezeichnendes Licht auf alle, die ihr beigetreten sind". Diese Lehrer hätten in den vergangenen zwei Jahren ihre Dienstpflichten nicht wahrgenommen und seien erst jetzt "Aus dem Tiefschlaf erwacht!". Zum einen ist diese Verlautbarung Zehetmairs falsch, denn wie sich herausgestellt hat, haben u.a. auch Deutschlehrer schon seit Herbst 1995 und verstärkt seit Herbst 1996 Widerstand gegen den Unsinn Rechtschreibreform geleistet, während die Kultusminister sich offensichtlich nicht pflichtgemäß informiert hatten und manche die Reform pflichtwidrig ohne Qualitätskontrolle bzw. Schulbuchzulassungsverfahren voreilig bereits vor dem 1. August 1998 einführten. Und zum anderen richten sich diese menschenverachtenden Äußerungen gegen die Grundrechte auf Menschenwürde, Meinungs- und Vereinigungsfreiheit. Sie wurden von manchen Schulleitern als Freibrief verstanden, öffentliche Meinungsäußerungen unbotmäßiger Rechtschreibreformgegner unter den Lehrern zu unterbinden.

Was wissen eigentlich die Reformer und Kultusminister von Pädagogik? Haben sie schon einmal Unterricht gehalten und wenn ja, wann zum letzten Mal? Die Kultusminister sind ebenso wie die Reformer als Schreibtischstrategen nur solange reformfreudig, als nicht sie, sondern die Lehrer den Schülern die neue Rechtschreibung beibringen müssen. In einem SPIEGEL-Interview im September 1995 wurde Hans Zehetmair nach den Gründen für sein Veto gefragt. Zehetmairs Aussage mutet fast etwas prophetisch an. SPIEGEL: "Wissen denn die Deutschen, was auf sie zukommt?" Zehetmair: "Nein, überhaupt nicht. Die breite Öffentlichkeit ist so gut wie gar nicht informiert. Deshalb werden viele erschrecken, wenn es nun zu einer Reform kommt, und zwar auch dann, wenn noch einiges geändert wird. ... Man wird uns Kultusminister fragen, was habt ihr denn da angestellt? Es wird große Aufregung und viel Streit, sogar erbitterten Streit geben, und es würde mich nicht wundern, wenn er mit der Schärfe von Glaubenskämpfen ausgetragen würde." SPIEGEL: "Wollen Sie sich noch in den Regelvorschlag vertiefen, ein Buch mit 270 Seiten, 112 Regeln und einem Verzeichnis von 12.000 Wörtern?" Zehetmair: "Man kann von den Kultusministern nicht verlangen, daß sie dieses Verzeichnis Wort für Wort durchgehen. Ich habe mir einen Überblick über den Reformvorschlag verschafft, aber ich kenne die Regeln noch nicht gut genug. Meinen Kollegen in den anderen Ländern wird es kaum anders gehen." (In: DER SPIEGEL Nr. 31, 11.09.1995, S. 226 ff.). Auf Grund der Forschungen der Sprachwissenschaftler unserer Lehrerinitiative (Ickler, Stetter, Veith) weiß man heute, daß die Reformer und diese nur wenig informierten Kultusminister ein Chaos angerichtet und der Öffentlichkeit über die Rechtschreibreform Märchen erzählt und sie irregeführt haben (vgl. die Reformer Munske, DIE WELT 12.06.97 und TAGESSPIEGEL 05.07.97, und Eisenberg, Saarbrücker Zeitung 14.07.97 und Nürnberger Nachrichten 16.07.97). Die Argumente einer unüberschaubar großen Zahl einzelner Lehrer gegen die Rechtschreibreform wurden von den Kultusministern als Einzelmeinungen entweder nicht gehört oder nicht berücksichtigt. Die Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform versucht daher der Öffentlichkeit und den Politikern neben den kritischen Äußerungen von Sprachwissenschaftlern in Teil 9 (I) und Juristen und Politikern in Teil 9 (II) gegen die Rechtschreibreform nun auch in diesem Teil 9 (III) die von Lehrern vorzustellen. Dazu gehört z.B. auch die Meinung des bayerischen Landesbischofs Hermann von Loewenich.

Der breite Widerstand gegen die Rechtschreibreform wurde durch die Frankfurter Erklärung, die der Gymnasiallehrer und Studiendirektor Friedrich Denk aus Weilheim (Oberbayern) anläßlich der Frankfurter Buchmesse Anfang Oktober 1996 initiierte, ausgelöst. Der 1. Bürgermeister der Stadt Weilheim, Klaus Rawe, charakterisierte Denk treffend: Friedrich Denk sei ein "radikaler Idealist, der sich unermüdlich und erfolgreich für die Allgemeinheit bemüht." (SZ 30.12.96, S. 29). Gute Pädagogen müssen Idealisten sein. Doch solche Idealisten sind selten, denn in der Schulwirklichkeit werden der Unterricht und die Bürokratie relativ häufig groß und das Pädagogische klein geschrieben, obwohl in den Verfassungen und in Art. 2 Bayerisches Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) Erziehungsziele genannt werden. Gute Vorbilder wie Friedrich Denk scheuen nicht die Auseinandersetzung mit der Kultusbürokratie und sind deshalb auch kritische Pädagogen. Die sog. Rechtschreibreform beurteilt Denk wie folgt: Die Rechtschreibreform sei "miserabel in allen Bereichen". ... "Und dort, wo passable Vorschläge gemacht werden, wird meist zugleich die bisherige Schreibung verboten. Wodurch alle Bücher in der bisherigen Schreibung zu Mängelexemplaren gemacht werden. ... Die Rechtschreibreform droht, die einheitliche Rechtschreibung zu zerstören. Das liegt zum einen an dem in Kauf genommenen Auseinanderdriften zwischen öffentlichem und privatem Schreiben. ... Zum anderen führt die Rechtschreibreform nicht einmal bei den Reformwilligen zu einer einheitlichen Schreibung. Das Regelwerk ist so ungenau, daß sich alle bisher erschienenen Wörterbücher widersprechen. ... Nach welchen Wörterbüchern sollen wir uns richten? Dieses Durcheinander ist der messerscharfe Beweis dafür, daß die ganze Reform nichts taugt. Sie ist überflüssig wie ein Kropf, inhaltlich ungenügend, total unpädagogisch (weil die Schüler zu lernen gezwungen sind, was die meisten Erwachsenen ablehnen), undemokratisch zustandegekommen und wird Milliarden an Kosten verursachen." (Vgl. Die belämmerte Gämse. In 21 Tagen durch die neue Rechtschreibung - ein "Intensiv-Kurs" von Friedrich Denk. In: "Täglich Alles", österreichische Tageszeitung, Lektion 20, 07.02.97 S. 24). Denk sieht einen einfachen Weg aus der Rechtschreibkrise: Er könne sich nicht vorstellen, "daß diejenigen, die für die Neuregelung verantwortlich sind, dazu in der Lage sein könnten, ihr eigenes Werk wesentlich zu verbessern. ... Die einfachste Lösung ... ist deshalb der sofortige Stopp der Reform .... Hoffen wir also auf die Klugheit der Kultusminister!" (ebenda, Lektion 21, 08.02.97, S. 36). Doch es hat sich gezeigt, daß die ideologische Verblendung einiger Kultusminister und die Angst anderer Kultusminister vor deren Psychoterror zu einer Lähmung des Denkens und Handelns der Kultusminister geführt haben. Bezeichnend ist, daß die KMK das Verbot aller Volksbegehren forderte, als die Lehrerinitiative am 25.02.1997 in einer Petition an die Kultusministerkonferenz um die Rücknahme der Rechtschreibreform bat.

Ein weiterer Idealist und guter Pädagoge ist Wolfgang Illauer, Studiendirektor in Augsburg, der seit September 1995 in vielen Leserbriefen die Mängel der Rechtschreibreform aufgezeigt hat. Er hat u.a. auch die Rolle der Deutschlehrer und deren Gewissenskonflikte beleuchtet: "Die traurigste, mit Abstand erbärmlichste Rolle im absurden Rechtschreibtheater spielen die Deutschlehrer: Sie wurden bei der angeblich so demokratisch zustandegekommenen Reform nie um ihre Meinung, geschweige denn um ihren Rat gefragt, müssen sich ÎschulenÌ lassen, müssen das gesamte Rechtschreibpaket (das Unsinnige mit dem Sinnvollen) brav und folgsam übernehmen und an die Schüler weitervermitteln. ... Die Deutschlehrer sollten sich daran erinnern, daß sie zum kritischen Denken erzogene Akademiker sind. Prüfen sie die neuen Regeln, dann fallen ihnen die Schwächen des Regelwerks sofort in die Augen. Und dann geraten sie unweigerlich in einen Konflikt zwischen Beamtengehorsam und Gewissenspflicht. ... Wollen die Minister ihre Deutschlehrer allen Ernstes verpflichten, Richtiges als überholt zu kennzeichnen und etymologische Irrtümer zu verbreiten? Wünschen sie als Lehrer korrekt funktionierende Multiplikatoren und Befehlsausführungs-Automaten? Oder wünschen sie Menschen, die zu kritischem und selbständigem Denken erziehen? ..." (Die erbärmliche Rolle der Deutschlehrer bei der Sprachreform. In: SZ 04.11.96). Auch OStR Günter Loew aus Rodenbach bei Hanau gehört zu den Pädagogen, die die Politiker und die Schriftsteller schon seit Herbst 1995 vor der Rechtschreibreform warnten. Nachdem sich alle seine Mahnungen als fruchtlos erwiesen haben, hat er Anfang Juli 1997 Anzeige beim Hessischen Staatsgerichtshof gegen Kultusminister Hartmut Holzapfel wegen Verfassungsbruchs erstattet. Näheres dazu wird in Teil 16 dieser Aufklärungsserie ausgeführt.

Tröstlich ist, daß auch andere Deutschlehrer den Mut haben, offen Kritik zu üben:

  1. StDin Helma Dietz, eine Fachbetreuerin für Deutsch, zog jetzt in Bayern auf der Basis umfangreicher Fehlerstatistiken den Schluß: "Die Reformer sind angetreten mit dem Anspruch, die von Hochschule, Industrie und Handwerk beklagten Rechtschreibschwächen von Schulabgängern durch eine Vereinfachung der Regeln beheben zu helfen. Dieses Ziel kann durch die Reform nicht erreicht werden. Mit Ausnahme der gelockerten Komma- und der vereinheitlichten Trennungsregeln, die natürlich weniger Fehler zur Folge haben, ist keine für die Schüler relevante Veränderung eingetreten."

  2. Aktuelle empirische Erhebungen des Leiters der Fachgruppe Deutsch des Bayerischen Philologenverbandes, Dr. Michael R. Schmidt, haben ergeben, daß nur 13 von 100 Deutschlehrern für die Rechtschreibreform sind. Dagegen halten 85 von 100 Deutschlehrer(inne)n die Rechtschreibreform für "zum Teil verbesserungsbedürftig" bis total mißlungen ("völlig unsinnig und sollte abgeschafft werden"). Zusammenfassung und Grundtenor der Umfrage: "Die neue Rechtschreibreform ist überflüssig, unlogisch in manchen Regeln, sie verunsichert mehr als daß sie für Klärung sorgt. Die Beliebigkeit von Zeichensetzung und Rechtschreibung ist keine Hilfe." (FOCUS 02.06.97 und Tiroler Tageszeitung 02.06.97).
Die folgenden Veröffentlichungen stellen nur einen kleinen Ausschnitt aus der Aufklärungsarbeit der Lehrerinitiativen dar, die breite Öffentlichkeit und besonders die Politiker und Journalisten über die Märchen der Reformer und der Kultusminister und über die wahren Sachverhalte der Rechtschreibreform auf sprachwissenschaftlicher, demokratischer, rechtlicher, haushaltpolitisch-wirtschaftlicher und pädagogischer Ebene zu informieren. Diese Aufklärung erfolgt nebenberuflich unter Mitarbeit der Familienmitglieder, Aufopferung unserer Freizeit und unter Einsatz privater finanzieller Mittel. Nicht enthalten sind z.B. mit Sicherheit viele weit verstreute Veröffentlichungen Friedrich Denks sowie seine unzähligen Vorträge und Interviews im Rundfunk und im Fernsehen und seine Aussagen in Podiumsdiskussionen, die für sich allein eine überaus große aufklärende Wirkung entfaltet haben. Trotzdem trifft man merkwürdigerweise immer wieder Leute, die seinen Namen noch nie gehört haben. In einer Demokratie sollte man über diesen Sachverhalt nachdenken.

Kultusminister Rolf Wernstedt, der Präsident der Kultusministerkonferenz, warf uns Reformkritikern kürzlich vor, wir betrieben "eine der größten Desinformationskampagnen, die wir in der Bundesrepublik je hatten" (Hannoversche Allgemeine Zeitung 08.08.97, S. 1). Dieses hohe Lob verdienen unserer Ansicht nach nicht die Reformkritiker, sondern die Kultusminister und ihre Lobby mit ihren gut durchorganisierten Verwaltungsapparaten und Pressereferaten, denn die Medien geben den Pressemitteilungen dieser professionellen Anbieter erfahrungsgemäß sehr viel mehr Raum, weil sie in der Überzahl sind und getrennt marschieren: 1. Kultusministerkonferenz, 2. Kultusminister, 3. Länderinnenminister, 4. die sog. Bildungsverbände 5. Schulbuchverlage, 6. Bundeselternrat, 7. einige Lehrerverbände usw. Doch es mangelte den Reformern und Kultusministern an überzeugenden Argumenten und Beweismaterial, so daß sie nicht in der Lage waren, ihre Thesen zu verifizieren.

Die Medien, die durch die Desinformation der Reformer und der Kultusminister mehrheitlich irregeleitet worden waren, wurden hingegen allmählich immer mehr durch die Qualität der Argumente der Reformkritiker überzeugt. Dennoch liest man noch relativ häufig bei Journalisten, die sich mit dem Thema bisher nicht beschäftigt hatten, z.B. das "Zu-spät"-Märchen oder das Vereinfachungs- oder Weniger-Fehler-Märchen der Kultusminister. Auch die unterschiedlichen Gerichtsentscheidungen zeigen, daß noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten ist. Wir sind der Meinung, daß die Reformkritiker durch die Macht ihrer stichhaltigen Argumente siegen werden, weil sie die Thesen der Reformer und Kultusminister falsifiziert, d.h. widerlegt haben, und wenn es ihnen gelingt, ihre Argumente auch über die Medien an die Politiker heranzutragen. Eine wesentliche Hilfe hierfür ist unsere Homepage, die nicht nur in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz, sondern weltweit gelesen werden kann.

Veröffentlichungen
von Pädagogen gegen die Rechtschreibreform

Altmann, Elisabeth

Aus der geplanten Reform eine echte Reform machen. In: Pressemitteilung von Bündnis 90/ Die Grünen, Nr. 858/96 vom 15.10.1996

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"Das Ende der Rechtschreibreform", Podiumsdiskussion mit Prof. Theodor Ickler, Elisabeth Altmann u.a. in der Meistersingerhalle in Nürnberg am 19.12.1996. Protokoll anzufordern bei Manfred Riebe, Max-Reger-Str. 99, 90571 Schwaig, gegen Unkostenersatz

Barth, Dietrich

"Aufgenötigte Reform zerstört unsere Sprache". In: Reutlinger General-Anzeiger, 16.08.97 (mit Abdruck der Internetadresse!)

Barth, Hilde

"Lehrerinitiative gegen die Rechtschreibreform Baden-Württemberg" gegründet! Grundschul- und Religionslehrerin leitet den Kampf gegen die Rechtschreibreform in Baden-Württemberg! In: Eninger Heimatbote 01.07.97, S. 1

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Arlette Zappi: "Rechtschreibreform / Eine Pädagogin wehrt sich. Sie will keinen Schlussstrich. Hilde Barth weigert sich Regeln zu lehren, die noch kein Mensch kennt.". In: Reutlinger Nachrichten 04.07.97

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Dankwart Guratzsch: Kippt die Rechtschreibreform? In: DIE WELT 19.07.97, S. 1. ("Die Lehrerin Hilde Barth in Reutlingen geht nur noch mit Rechtsanwalt auf die Schulbehörde. Der Schulart hat sie schon zum zweitenmal «wg. besonderer Vorkommnisse zu einem «Dienstgespräch bestellt. Ihr Vergehen: Die resolute Frau ist eine Gegnerin der Rechtschreibreform. ... )

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Arlette Zappi:"Rechtschreibreform / Beim Klatschen wird aus We-ste Wes-te. Schulamtsleiter Arno Leis wertet die neue Schreibweise für sich und die Schüler als Erleichterung. In: Reutlinger Nachrichten 21.07.97

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RECHTSCHREIBUNG "In die Falle gelaufen". SPIEGEL Nr. 32, 04.08.1997, S. 159

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Wolfgang Bauer: Kampf gegen den neuen Duden. Weil sie die Rechtschreibreform nicht anwandte, wurde einer Lehrerin mit dem Rausschmiß gedroht. In: Schwäbisches Tagblatt 07.08.97

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Blonay-Wedler, Yveline: "Verschlimmbesserungen der Sprache". In: Reutlinger General-Anzeiger,09.08.97 ("ÎChapeauÎ Madame Barth aus Eningen. Das nennt man Zivilcourage, sich von den Schulbehörden nicht einschüchtern lassen!")

Behme, Günter

Pomfritz und peanuts. In: Ruhr-Nachrichten, Dortmund, Leserbrief zu Jürgen Pannensmit: Der Pannensmit hat sich mit der Rechtschreibreform befaßt. In: Ruhr-Nachrichten 20.07.97

Berger, Gisa

Rechtschreibung: Intensivmediziner am Werk. In: Rheinischer Merkur 27.06.97

(Gisa Berger ist Gesamtschulrektorin in Berlin)

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Neben zahlreichen Leserbriefen an Zeitungen und Zeitschriften im ganzen Bundesgebiet bemerkenswerterweise auch Briefe an Politiker, hohe geistliche Würdenträger, den Landesrechnungshof Berlin und den Bund der Steuerzahler

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Zwei Reformer über ihre Reform. (Bericht über die Podiumsdiskussion mit den Professoren Peter Eisenberg und Horst H. Munske an der Universität Erlangen am 14.07.97). In: Carl-Zeiss-Zeitung, Schülerzeitung der Carl-Zeiss-Oberschule Berlin, August 1997

Blohm, Hanno

"Sind wir bereits wieder gefügige Befehlsempfänger?" In: Seesener Beobachter 29.11.95

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PROTEST / Rechtschreibreform soll durch Petitionen an die Landtage und den Bundestag "gekippt" werden: Ein Seesener Pädagoge leitet den "Kampf" gegen die Rechtschreibreform in ganz Niedersachsen! In: Beobachter Seesener Tageszeitung, 05.05.97.

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REFORM / Widerstand gegen neue Rechtschreibung massiert sich: Rund 95 Prozent der Lehrer sagen "Nein" - Unterschriftensammlung in Seesen - Probleme in Elsfleth! In: Beobachter Seesener Tageszeitung, 27.05.97

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GAW sammelt morgen Unterschriften gegen die Rechtschreibreform. In: Beobachter Seesener Tageszeitung 27.06.97 (GAW = Grün-Alternative Wählergemeinschaft)

Boneff, Helga

Lesefaulheit Vorschub geleistet. In: SZ 03.03.97, S. 9

Bracke, Gerhard

Rechtschreibreform. In: Braunschweiger Zeitung 19.06.97 ("Neben dem Volksbegehren gegen die sog. Rechtschreibreform läuft die bundesweite Initiative «Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform und für eine einheitliche, systematische RechtschreibungÎ, ... Seit 1981 befassen sich Sprachwissenschaftler in der Studiengruppe «Geschriebene SpracheÎ mit der Erforschung der Schriftsprache und der Orthographie. ...Die Resultate der Studiengruppe wurden jedoch von der Kommission weitgehend ignoriert. ...")

Delbanco, Helmut

Kulturbruch bei einer Änderung der deutschen Rechtschreibung, In: Die deutsche Schrift 4/1990, S. 125 f.

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Unter Lehrern ein "Glaubenskrieg". In: Nordwest-Zeitung 10.04.97 ("Eine bundesweite Initiative ÎWir Lehrer gegen die RechtschreibreformÌ hat mit Helmut Delbanco (Ahlhorn) jetzt einen niedersächsischen Vertreter.")

Denk, :Friedrich

Stoppt die überflüssige, aber milliardenteure Rechtschreibreform! 10 Argumente gegen die Rechtschreibreform (Flugblatt), Frankfurt/Main 01.10.1996

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Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform. Ganzseitige Anzeige der "Initiative zur Rechtschreibreform", FAZ 19.10.1996

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2. Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform. Ganzseitige Anzeige der "Initiative zur Rechtschreibreform" (Friedrich Denk, Thomas Jaworek, Thomas Rücker, Thomas Schröer) mit Coupon und der Möglichkeit, für die Frankfurter Erklärung (Rücknahme der Reform) oder die Weiterführung der Reform zu stimmen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09. 11. 1996, S. 5

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Münchner Erklärung zur Rechtschreibreform. Ganzseitige Anzeige. In: Süddeutsche Zeitung 30.11.1996, S. 7, und in: Münchner Merkur 30.11.1996

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Die belämmerte Gämse. In 21 Tagen durch die neue Rechtschreibung - ein "Intensiv-Kurs" von Prof. Friedrich Denk. In: "Täglich Alles", österreichische Tageszeitung. Vorbemerkung der Redaktion am 19.01.97: "Für Îtäglich AllesÌ stellt der Rechtschreib-Rebell aus Bayern in 21 ÎLektionenÌ die wichtigsten Passagen der Reform vor, hinterfrägt sie kritisch. Sie werden über die neue Serie schmunzeln, aber auch den Kopf schütteln über das, was uns die Bürokratie hier antut."
Lektion 1: Umlaute. 19.01 97, S. 16-17 (Vorbemerkung Friedrich Denks: "Die Fragen sind einfach. Wir stellen sie auch immer, wenn wir uns etwas kaufen wollen: a) Ist das Neue ein gutes Produkt? b) Ist es besser als das bisherige? c) Brauchen wir überhaupt was Neues?");
Lektion 2: Neue Varianten (Die geschenkte "Schänke"). 20.01.97, S. 12;
Lektion 3: Buchstaben-Drillinge (Der Kammmolch im Zooorchester). 21.01.97, S. 27;
Lektion 4: Das doppelte "s" (Der Spaß mit dem Dass), 22.01.97, S. 27;
Lektion 5: Das dreifache SSS (Der Miss-Stand in der Schlossstraße), 23.01.97, S. 15;
Lektion 6: Die neuen Fremdwörter (Ein Tunfisch mit Spadschetti). 24.01.97, S. 24;
Lektion 7: Partys mit Kättschap. 25.01.97, S. 36;
Lektion 8: Der übrig gebliebene artig Grüßende. 26.01.97, S. 41;
Lektion 9:die leicht bekleidete braun Gebrannte. 27.01.97, S. 28;
Lektion 10: Die Getrenntschreibung (Sehr Furcht erregend). 28.01.97, S. 27;
Lektion 11: Zu Wege und zu Stande gebracht. 29.01.97, S. 28;
Lektion 12: Sie wieder sehen! 30.01.97, S. 15;
Lektion 13: Das wenigste beim Alten gelassen. 31.01.97, S. 24;
Lektion 14: Die Eigennamen (Die Farbe des "schwarzen" Bretts). 01.02.97, S. 36;
Lektion 15: Die Verkleinerung des Großen (Freudsch, FreudÌsch oder freudsch?). 02.02.97, S. 34;
Lektion 16: Die unhöflichen Reformer ("Ich grüße Dich!", dein Julius.). 03.02.97, S. 28;
Lektion 17: Komma-Kann-Bestimmungen (Er sah den Stock in der Hand ...). 04.02.97, S. 27;
Lektion18: A-benteuer Trennung (A-roma und Uro-ma). 05.02.97, S. 29;
Lektion 19: Der niedliche Tee-Nager. 06.02.97, S. 15;
Lektion 20: Schlußbemerkung. 07.02.97, S. 24; Lektion 21: Schlußlektion - Die Helden des Rückzugs (Der Ausweg aus der Rechtschreibkrise). 08.02.97, S. 36.

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Zweierlei "Gesprächskultur" bei der Rechtschreibreform. In: FAZ 20.03.97, S. 10. Leserbrief zu Dr. Christian Thieme "Demagogisch gegen Rechtschreib-Reform". In: FAZ 12.03.97, S. 10

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Milliardenteurer Schildbürgerstreich. Leserbrief. In: Basler Zeitung 09.05.97

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Zum Denkanstoß von Alois Glück. In: Bayernkurier 17.05.97, S. 7. ("Die von Alois Glück zu Recht geforderte ÎBürgertugendÌ bewährt sich ... im Moment in der Debatte um die ganz überflüssige, inhaltlich mißglückte und milliardenteure Rechtschreibreform, die .. nicht einmal den Schülern etwas bringt. ... Wenn die Rücknahme nicht gelingen sollte, wird das Vertrauen der Bürger in die Politik noch weiter abnehmen. ... Am Ende werden es die Bürger den Parteien und Politikern danken, die den Weg aus der Sackgasse Rechtschreibreform ermöglicht haben.")

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Tote Schriftsteller können sich nicht mehr wehren. In: SZ 18.06.97, S. 50

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Wie die Orthographie-Schildbürgerei zu beenden wäre. In: FAZ 28.06.97, S 10

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Schildbürgerstreich Rechtschreibreform. Leserbrief. In: Landshuter Zeitung 28.06.97

 

Von Friedrich Denk gibt es noch viele andere Veröffentlichungen.

Denk, Friedrich / Dräger, Matthias / Ahrens, Carsten / Ruta, Gabriele

Pressemitteilung vom 02.03.97: Wer Volksbegehren verbieten will, soll zurücktreten. Kultusminister gefährden einheitliche Rechtschreibung.

Deterding, Klaus

 

Rechtschreibung zum Nulltarif, Fehler und Mängel der Neuregelung, 4. Aufl., Berlin 1997

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Bo Adam: Deterdings neue Deutschstunden. Ein Berliner Lehrer kämpft gegen die Rechtschreibreform und muß seinen Schülern doch die neuen Regeln beibringen. In: Berliner Zeitung 30.12.96

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Schüler fordern Stopp der Rechtschreibreform. Brief an Stahmer: Zehntkläßler fühlen sich ausgegrenzt. In: Berliner Zeitung 24.02.97

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Berlin-Rebellion gegen die neue Rechtschreibung. In: Berliner Kurier 06.04.97, S. 4

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Auf Mickymaus-Perspektive zurechtgestutzt. In: SZ 24.04.97, S. 11. Leserbrief zum Leserbrief von Dr. Stefan Krimm "Verstärkte Regelhaftigkeit kommt Rechtschreibgefühl entgegen". In: SZ vom 12.04.97, S. 12

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Der neue Duden und die geistige Unabhängigkeit. NJW-Echo. In: NJW, Heft 30, 1997, S. XX - XXII. Leserbrief zu Kissel, NJW 1997, S. 1097

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Sabine Deckwerth: Berliner Schulverwaltung bleibt gelassen. (enthält Interview mit Dr. Deterding). In: Berliner Zeitung 30.07.97

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Die Rechtschreibreform ist für viele bereits "passee" (enthält Interview mit Dr. Deterding). In: Berliner Kurier am Sonntag 03.08.97 ("Eigentlich müßte er schon nach den neuen Regeln unterrichten, doch vor dem 1. August 1998 will er es nicht. Einen Verweis vom Schulamt hat er dafür schon bekommen, mündlich und «sehr deutlichÎ.")

Dötsch, Erwin

Allgemeines Kulturgut. (Leserbrief). In: FOCUS Nr. 29, 14.07.97 ("Daß sich die Schüler bei Diktaten jetzt leichter tun und von den vereinfachten Kommaregeln profitieren, ist leider ein Irrtum. Die Zahl der Fehler in den von Schülern gefertigten Texten wird sich nach meiner Erfahrung im Unterricht auch nach der Reform nicht verringern. Vor allem die neue Kommaregelung enthält eine ganze Reihe von Fallstricken.")

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Rechtschreibreform. In: Deutsche Tagespost, Unabhängige katholische Tageszeitung für Deutschland, 19.07.97, S. 15 "Spätestens am 28. April 1997 hätten die deutschen Kultusminister und -senatoren die sogenannte Rechtschreibreform endgültig ad acta legen müssen, als nämlich Professor Christian Meier, der Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, in einem Interview mit der ÎPassauer Neuen PresseÌ über die geplante Neuregelung ein vernichtendes Urteil abgab. ... Halsstarrig und arrogant, bar überzeugender Argumente, tragen die Verantwortlichen dazu bei, daß sich die Reform allmählich zu einem kulturpolitischen Desaster entwickelt. ... Mittlerweile handeln die Verantwortlichen bereits grob fahrlässig. Sie haben ... die Lehrer angehalten, zur Volksverdummung beizutragen, vergeuden Millionen bezahlter und unbezahlter Arbeitsstunden, fügen darüber hinaus der auswärtigen Sprach- und Kulturarbeit schweren Schaden zu. Wie peinlich für die Kultusminister und einige verblendete Bildungsverbände, daß sich die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ... veranlaßt sieht, eine eigene - hochrangige - Kommission einzusetzen, die Vorschläge erarbeiten soll, wie eine einheitliche deutsche Rechtschreibung .. zu gewährleisten ist. Interessant ist, daß auch Professor Günther Drosdowski, der Vorsitzende des wissenschaftlichen Rats der Duden-Redaktion dieser Kommission angehört. Was mag ihn, den früheren Reformer bewogen haben, zum Reformkritiker zu werden?")

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Vernichtendes Urteil über Rechtschreibreform. In: Münchner Merkur 19./20.07.97

Dudzik, Jörg

Stand der Rechtschreibreform-Diskussion. In: Carl-Zeiss-Zeitung, Schülerzeitung der Carl-Zeiss-Oberschule Berlin, August 1997 (Jörg Dudzik ist Gesamtschulrektor in Berlin)

Dünninger, Renate

Zustimmung nach kabarettreifer Debatte im bayerischen Landtag. In: Süddeutsche Zeitung 19.04.97, S. 11

Fertig-Witke, Günther

Christine Burtscheidt: Die Rechtschreibreform soll schon heuer in den Lehrplan aufgenommen werden. Die Nerven der Lehrer flattern, Pädagogen fühlen sich vom Kultusministerium allein gelassen und schlecht informiert. In: Süddeutsche Zeitung 25.01.1997, S. 50

Feucht, Klaus

Verkompliziert. In: DIE WELT 26.11.96. Leserbrief zu Dankwart Guratzsch: Schreibstuss und Lesefluss. In: DIE WELT 19.11.96

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Wenn Rechtschreiben Probleme macht. Ratgeber für verdrossene Eltern. In: ELTERNforum 1-1997, S. 6-10

Fischer, Franz X.

Leserbrief. In: Bayernkurier 26.10.95 zu "Rechtschreibreform - Nötige Denkpause" von Kultusminister Hans Zehetmair. In: Bayernkurier 16.09.95. ("Nicht, daß man etwas gegen Reformen hätte, aber diese sollten zumindest ausreichend begründet werden, letztlich ändert man dadurch ein Kulturgut. Deshalb erscheint es angebracht, daß die euphorischen Änderer sich nur einmal das lateinische Zitat zu Gemüte führen, das da lautet: Quisquis agis, prudenter agas et respice finem (Wenn du etwas tust, so handle klug und bedenke das Ende.) Letzteres scheint mir zu wenig bedacht worden zu sein. ... Warum, in Gottes Namen, muß unsere Sprache so leichtsinnig verwässert, verschandelt und somit entwertet werden? Warum?") Anmerkung von StD Franz X. Fischer vom 02.06.1997: "Ich streite schon seit 1 á Jahren. Scheinbar haben unsere Volksvertreter Tomaten auf den Augen und können nicht lesen! ... Ein Skandal sondergleichen!"

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Lebendige Sprache. In: DIE WELT 16.04.97. ("Zu dem Beitrag von Christian Wulff erlaube ich mir als Deutschlehrer für die fünfte bis 13. Klasse einige ergänzende Bemerkungen. ... Diese Reform aber - offensichtlich von professoralen Linguistikern am Grünen Tisch ersonnen - bedeutet einen so auffallenden Rückschritt in der Sprachentwicklung und -entfaltung, daß man tunlichst dazu schreiten müßte, dies aufzuhalten. ..."). Anmerkung von StD Franz X. Fischer vom 02.06.1997: "Pressekürzung auf 50 Prozent! ÎEine Zensur findet (angeblich) nicht stattÌ".

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Unzumutbare Ignoranz. In: Nordbayerischer Kurier, Bayreuth 20.05.97. Leserbrief zu "Kommaregel spaltet Fraktionen". In: Kurier vom 26./27.04.97. ("Diese Reform aber, offensichtlich von professoralen Linguisten am Grünen Tisch ersonnen, bedeutet einen auffallenden Rückschritt in der Sprachentwicklung und -entfaltung, daß man nur Ignoranz erkennen kann. ... Man fragt sich Kopf schüttelnd (auch neu), wer diese ÎReformÌ gemacht hat, denn soviel Ignoranz auf einmal ist unzumutbar.") Anmerkung von Franz X. Fischer vom 02.06.1997: "Was sich hier die professoralen Reformer und bestimmt Pseudowissenschaftler zusammengereimt haben, strotzt nur so von Ignoranz."

Grießhammer, Bernhard

Böswillige Unterstellung. In: Süddeutsche Zeitung 30.12.96, S. 29

Hartenstein, Liesel

Rede im Bundestag für die SPD-Fraktion gegen die Rechtschreibreform. Plenar-Protokoll 13/170 der 170. Sitzung des Deutschen Bundestages vom 18.04.1997, Tagesordnungspunkt 17 "Rechtschreibung in der Bundesrepublik Deutschland" - Drucksache 13/7028, S. 15418 - 15420. ("Die KMK sagt, die Reform solle a) Inkonsequenzen beseitigen, b) das Regelwerk transparenter machen, c) das Erlernen des richtigen Schreibens erleichtern. Es verstärkt sich der Eindruck, daß diese Ziele auf weiten Strecken nicht erreicht werden können.")

Henze, Dieter

Die McDonaldisierung der Gesellschaft. In: SZ 07./08.10.1995 ("Hat Professor Götze ... sich je gefragt, wer denn überhaupt eine Rechtschreibreform verlangt? SindÌs wirklich ernsthafte Schriftsteller? Oder sindÌs vielleicht Leute, die mit einem neuen Unterrichtswerk über Rechtschreibregeln Geld verdienen wollen?")

Hiller von Gaertringen, Otto Freiherr

Der Eltern Kinderbücher kaum noch empfehlenswert. In: FAZ 20.03.97, S. 10. ("Darf Schilda, dergestalt gesteigert ins Monströse, wirklich so triumphieren? Friedrich Denk, der engagierteste Streiter für orthographische Vernunft, hat sich ohne Frage mehr um die deutsche Sprache verdient gemacht als alle Reformer zusammen.")

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Skandalös stümperhafte Fehlleistung. In: SZ 10.11.05.97. ("Mit Kopfschütteln, ja mit Abscheu nur kann man zur Kenntnis nehmen, auf welches ignorante Desinteresse die Misere der ÎRechtschreibreformÌ bei der Mehrheit der Volksvertreter trifft. Offenbar kaum 50 Abgeordnete waren bei der Debatte zu dieser Frage in unserem Parlament anwesend. ... Wenn die Reformer aber schon ebenso treffend wie hart (ÎHalbbildungÌ) zu charakterisieren sind, was müssen dann die Bürger dieses Landes erst der Mehrheit ihrer Politiker angesichts ihrer schamlosen und arroganten Indifferenz in dieser Frage bescheinigen? ...Es bleibt der Hoffnungsschimmer, daß sich in allen Fraktionen Frauen und Männer befinden, die nicht bereit sind, in dieser Frage mit dem Strom zu schwimmen und daß so die wahrscheinlich skandalöseste bildungspolitische Fehlleistung seit Gründung der Bundesrepublik korrigiert wird.")

Illauer, Wolfgang

Das Instrumentarium der Rechtschreibung vergröbert. In: SZ 15.09.95

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Als hätte es die Rechtschreibreform nicht gegeben. In: SZ 06.10.95

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Weil die Sprachreformer meinen, daß "belemmert" von "Lamm" kommt. In: SZ 10.07.96

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Glaubenskriege mit bösartigen Diktaten. In: Süddeutsche Zeitung 14.01.97, S. III. (Leserbrief zum Leserbrief von Prof. Hermann Zabel "Narrenfreiheit des Weilheimer Gymnasiallehrers". In: Süddeutsche Zeitung vom 02.01.1997, S. V)

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Die Rechtschreibfehler werden nicht weniger. In: Das Gymnasium in Bayern. Nr. 1, Januar 1997, S. 29

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Nach der Reform weniger lesefreundlich. In: Nürnberger Anzeiger, Ausgabe Nordost 22.01.97, S. 6. (Leserbrief vom 11.01.97 zum Artikel von Klaus Koch "Rein intuitiv richtiger geschrieben, Wöhrd: Umfrage zur Rechtschreibreform". In: Nürnberger Anzeiger, Ausgabe Nordost 31.12.1996, S. 4)

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Zehetmairs Freudennachrichten in der Praxis nicht bestätigt. In: SZ 03.03.97, S. 9. Druckfehlerkorrektur: Fanatischer Reformgegner. In: SZ 06.03.97, S. 10

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Ein leichtes Diktat. In: SZ 07.04.97, S. 8. Leserbrief zum Leserbrief von Theodor Ickler "Des Kultusministers Diktat im Wortlaut". In: SZ 22./23.03.97

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Kommerz und Machterhalt vor das Gemeinwohl gestellt. In: SZ 10.04.97, S. 9.

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Eine Regel durch acht Vorschriften ersetzt. In: SZ: 24.04.97, S. 11. Leserbrief zum Leserbrief von Dr. Stefan Krimm "Verstärkte Regelhaftigkeit kommt Rechtschreibgefühl entgegen". In: SZ vom 12.04.97, S. 12

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Nervenaufreibende Lektüre. In: SZ 05.05.97, S. 11. Leserbrief zu Hermann Zabel: "Horrorgemälde ist bloße Einbildung". In: SZ vom 29.04.97, S. 8

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Vielfach unklar und verschwommen. In: SZ 26.05.97, S. 47. Leserbrief zu Burkhard Schaeder "Verantwortlich sind alle Beteiligten". In: SZ 05.05.97. ("Man ist nach der Methode vorgegangen: Wenn du einen meiner Vorschläge akzeptierst, stimme ich für einen deiner Vorschläge. ... Unser mit kleinen Mängeln behaftetes Rechtschreibauto kam in die Werkstätte der Reformer. Sie haben ein paar Mängel beseitigt, aber durch ... nachlässige Arbeit neue, vorher nicht dagewesene Mängel erzeugt; sie haben sogar manches kleine, liebgewordene Knöpfchen herausgerissen. Das Rechtschreibauto ist jetzt in einem schlimmeren Zustand als vorher. ... Die Reformer kennen offenbar die Rechtschreib-Realität der Schulen nicht. Da geht es nicht um schwierige Fälle der Groß- und Kleinschreibung, der Getrennt- und Zusammenschreibung, sondern es geht um die richtige Schreibung all der Wörter, die von der Neuregelung gar nicht berührt werden. Da geht es nicht um die 22 veränderten Wörter, sondern um die 1.678 von der Reform nicht betroffenen Wörter einer halben SZ-Zeitungsseite.")

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Sollen Lehrer zur Unbildung und zum Irrtum beitragen? In: SZ 20.06.97, S. IV

Katte, Oliver

Schlimmste Buchstabenfolge. In: SZ 05.05.97, S. 11. Leserbrief zu Hermann Zabel: "Horrorgemälde ist bloße Einbildung". In: SZ vom 29.04.97, S. 8

Kobler, Anselm

Leserbrief an Chefredakteur Andreas Liebald. In: Junglehrer Nr. 1 vom Januar 1997, S. 7, zu "Orthographische Kosmetik", Junglehrer 11/1996, S. 24 ("Was unsere Schule und unsere Welt braucht, ist ... nie und nimmer Kosmetik, auch keine orthographische. ... Die Rechtschreib-ÎReformÌ hingegen braucht nicht einmal die Zustimmung des Bundeskabinetts, da reichen Verordnungen aus den Kultusministerien. ... Ich finde, es ist eine groteske Form der Demokratieaushöhlung! Wie kann dem ein Lehrerverband zustimmen? Oder geht es dem BLLV lediglich darum, seine gute Stellung gegenüber dem Kultusminister nicht zu verspielen? ...")

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Die Rechtschreibreform ist weiter heftig umstritten. Fragwürdiger Eingriff in die deutsche Sprache. In: Nürnberger Zeitung 26.02.97, S. 8

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Zwischen Rechtschreibreform und Chaos. In: Nürnberger Zeitung 25.07.97, S. 32

Kolarov, Georgi, Swischtov / Bulgarien

Die Rechtschreibung bleibt inkonsequent. In: Süddeutsche Zeitung 02.01.1997, S. V

Kraus, Josef

Kritik an der Rechtschreibreform. MdB Dr. Wolfgang Götzer im Gespräch mit Josef Kraus. In: Landshuter Zeitung 26.06.1997 ("Die umstrittene Rechtschreib-reform war Gegenstand eines Gesprächs, das der Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Landshut Dr. Wolfgang Götzer mit dem Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, führte. ... Verbandspräsident Kraus wies auf zahlreiche Schwachstellen der Reform hin, die auf jeden Fall geklärt werden müßten. Er kritisierte die durch die Reform entstandenen neuen Unklarheiten, die zur Folge hätten, daß Wörterbücher jetzt in tausenden Fällen voneinander abweichende Regelungen enthielten. Präsident Kraus: ÎVor allem müssen sinnentstellende Eingriffe in den Wortschatz vermieden werden.Ì Nach Auffassung des Verbandspräsidenten Kraus müßten die notwendigen Nachbesserungen Îmöglichst rasch kommen, damit die Reform nicht noch mehr beschädigtÌ werde.")

Lehrerinitiative
(M. Riebe, Schwaig
bei Nürnberg)

Petition vom 25.02.1997 an die Kultusministerkonferenz, die Rechtschreibreform zurückzunehmen

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Petition an den Deutschen Bundestag und die Landtage, die Rechtschreibreform zurückzunehmen, seit März 1997

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Aufklärungsserie über die Rechtschreibreform seit März als Pressemitteilungen, ab Mai in einer Homepage im Internet ( http://www.raytec.de/rechtschreibreform/)

Lippert, Peter

Blutleere Beschlüsse der Reformer. In: SZ 15.05.97, S. 36

Loew, Günter

Proletarian code is beautiful. In FAZ 22.02.1973, S. 12. Leserbrief zum Aufsatz von Ulrich Greiner über die neuen hessischen Rahmenrichtlinien für das Fach Deutsch. In: FAZ 03.02.73 ("Der Aufsatz von Ulrich Greiner ... enthält eine sehr freundliche Beurteilung der Intentionen der Verfasser ... Ich vermag diesem Urteil nicht zuzustimmen. Vielmehr drängt sich mir der Verdacht auf, daß hier der Versuch unternommen wird, über die Diskussion linguistischer Problemstellungen gesellschaftspolitische Standpunkte durchzusetzen und zur Grundlage des künftigen Deutschunterrichts zu machen. ... Für die Verfasser sind lediglich bestimmte Aspekte der Soziolinguistik von Interesse ... Kommunikationsgrenzen ... dienen dem Nachweis, daß gesellschaftliche Schichten nicht miteinander kommunizieren wollen. ... Hochsprache ist nicht mehr in. Proletarian code is beautiful! ... Permanente Aufforderungen zur Austragung von Konflikten ... die Ermunterung zur symbolischen Befreiung von Herrschaftszwängen, das Ressentiment gegenüber allen Normierungen (Hochsprache!) .... zeigen, wes Geistes Kinder hier am Werke waren.")

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Brief an den Bundesminister des Innern Manfred Kanther vom 02.12.1995 (" ... bin ich sehr in Sorge, daß durch den bei der Kultusministerkonferenz fast schon in der Art eines Handstreichs erzielten Kompromiß die geplante Rechtschreibreform schon den Charakter einer vollendeten Tatasche angenommen hat, bevor die betroffene Öffentlichkeit sich überhaupt mit der ganzen Angelegenheit befassen konnte...."), dazu eine Anlage:

"So überflüssig wie ein Kropf: die Rechtschreibreform", Aufsatz (6 S.)

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"Hände weg von einer so drastischen Rechtschreibreform!", Rodenbach, April 1996, Aufsatz (15 Seiten).

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"Übersehene, vergessene und verdrängte Aspekte der Rechtschreibreform". Rodenbach, Februar 1997, Aufsatz (13 Seiten).

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Wenn Karlsruhe kompetent für Sprachlenkung wird. In: FAZ 01.07.1996. Leserbrief zum Kommentar von Thomas Steinfeld zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes über den Antrag von Prof. Rolf Gröschner auf eine einstweilige Anordnung gegen die Rechtschreibreform. In: FAZ 27.06.96. ("Die ungeheure Eile, mit der man bei der Einführung der neuen Rechtschreibungsregeln verfährt, verrät nur allzu deutlich, daß die Kultusminister ... befürchten, daß das ... Machwerk bei den Betroffenen nicht gut ankommen wird. Deshalb wollen sie die Öffentlichkeit um fast jeden Preis daran hindern, sich die Einzelheiten der ÎReformÌ vor ihrer Einführung noch einmal in aller Ruhe kritisch anzusehen. ... Ich bin aber sehr gespannt darauf, wie die Leute bei uns reagieren, wenn sie den ganzen Inhalt der ÎReformÌ kennengelernt habe, und was zum Beispiel unsere Schriftsteller, die bisher merkwürdig stumm geblieben sind, dazu sagen werden.")

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Kultusminister früh gewarnt. In: FAZ 18.10.1996 ("Daß Martin Walser den Vorwurf, geschlafen zu haben, nun an die Deutschlehrer weitergeben will, stimmt erstens nicht, und zweitens hat er etwas ganz Wesentliches nicht bedacht: Wer ist schon ein Lehrer? Wer nimmt den Hilferuf eines Lehrers überhaupt zur Kenntnis, und wer druckt ihn? ... Die Kultusminister haben sich bei der Rechtschreibung als Gesetzgeber gebärdet und dadurch die ihnen als Organe der Exekutive gesetzten verfassungsmäßigen Grenzen überschritten. Wenn sie am Ende als die Belämmerten dastehen sollten, haben sie es sich selbst zuzuschreiben. Sie sind mehrfach gewarnt worden.")

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Widerspruch vom 12.02.1997 an das Hessische Kultusministerium in Wiesbaden gegen den Erlaß vom 19. November 1996 zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung - Umsetzung, AZ: VII A - 601/83 -150 -Gült.Verz. Nr. 7200 (" ...erkläre ich hiermit öffentlich, daß ich bis zu einer endgültigen Entscheidung durch das Bundesverfassungsgericht nicht bereit bin, den oben genannten Erlaß zu befolgen, weil die Einführung einer ... neuen Orthographie auf dem Erlaßwege ... die Regelungskompetenz der Kultusminister weit überschreitet und ... verfassungswidrig ist.")

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Öffentlicher Widerspruch vom 14.07.1997 an das Hessische Kultusministerium in Wiesbaden gegen den Erlaß vom 19. November 1996 zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung - Umsetzung, AZ: VII A - 601/83 -150 -Gült.Verz. Nr. 7200

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Anzeige vom 14.07.1997 gemäß Art. 147 (2) der Verfassung des Landes Hessen beim hessischen Staatsgerichtshof

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Dankwart Guratzsch: Muß Karlsruhe über die neue Rechtschreibung entscheiden? Hessischer Lehrer sieht schwerwiegenden Verstoß gegen das Prinzip der Gewaltenteilung. In: DIE WELT 22.07.97, S. 4

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cch: Dreimonatiger Schnellkursus für Schulabgänger. Hessen setzt Rechtschreibreform um / Einführung vor dem Stichtag 1. August 19978 umstritten. In: FAZ-Ausgabe für Hessen 26.07.97, S. 53

von Loewenich, Hermann

Kerstin Möller: Der Pastor und die Politik. Gespräch mit dem Landesbischof Hermann von Loewenich. In: Nürnberger Nachrichten. Wochen-Magazin 26./27.07.97, S. 3. ("Der Landesbischof ist eine aufmüpfiger Demokrat, der mehr Menschlichkeit im technokratischen Rechtsstaat anmahnt, mehr Plebiszite. Beim Euro, meint er, hätte das Volk abstimmen müssen, auch bei der ÎUnkulturÌ der Rechtschreibreform. ÎAber bei jedem Gehsteig wird der Bürger um seine Meinung gebeten.Ì")

Malzer, Hermann H.

Die Kleinschreibung hätte ein Faß aufgemacht. In: SZ 15.05.97, S. 36

Peil, Stephanus

Lehrer in Not. Rechtschreibreform treibt Pädagogen an den Rand der Verzweiflung 1/1997

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Rechnung ohne den Wirt. In: Rhein-Zeitung 11.02.97, S. 7, Leserbrief zur Rechtschreibreform. In: Rhein-Zeitung Nr. 14. ("So wollen es die Sprachreformer und Kultusminister: Eine möglichst schnelle und diskussionslose Einführung der neuen Rechtschreibung. Je mehr neue Rechtschreibung unters Volk kommt, je größer die Gewöhnung, desto geringer der Widerstand. Nur haben die ÎSprachwissenschaftlerÌ die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Zum Glück gibt es die anstehenden Volksbegehren in Bayern und Schleswig-Holstein oder die Unterlassungsklage des Ehepaars von Hilchen aus St. Goar, ...Warum ist der Widerstand so groß? Weil die Rechtschreibreform auf dem Erlaßweg, also undemokratisch zustandegekommen ist. Weil wir die Leidtragenden sind und Unsummen von Geld und Zeit völlig überflüssigerweise investieren müssen! Und weil die Rechtschreibreform keinerlei Erleichterung erbringt, im Gegenteil eine enorme Verwirrung über Jahre hinaus!")

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Die "Erleichterungen" der neuen Rechtschreibung, Auszüge aus dem neuen Duden (21. Auflage) in Gegenüberstellung zur "alten", jetzt gültigen Rechtschreibung, Westerburg März 1997

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Reizthema Rechtschreibreform. Serie zur Rechtschreibreform - Heute Stephanus Peil: Lehrer in Not. In: Stuttgarter Nachrichten 13.02.97, S. 15

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"Rechtschreibreform ist unsinnig und überflüssig". Westerburger Lehrer Stephanus Peil ist ein entschiedener Gegner des neuen Regelwerkes. In: Westerwälder Zeitung 08.04.97

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Mängel mit einem Propaganda-Diktat verschleiert. In: SZ 17.04.97, S. 45. Leserbrief zum Leserbrief von Dr. Stefan Krimm "Verstärkte Regelhaftigkeit kommt Rechtschreibgefühl entgegen". In: SZ vom 12.04.97, S. 12

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Von oben diktierte Verunsicherung. In: General-Anzeiger, Bonn, 16.06.97, S. 14

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Rechtschreibung: Intensivmediziner am Werk. In: Rheinischer Merkur 27.06.97 (mit Abdruck der Internetadresse!)

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...der hat die Bezeichnung Pädagoge nicht verdient. In: Nürnberger Zeitung 03.07.97, S. 19

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Große Unsicherheit und Verwirrtheit. In: SZ 08.07.97, S. 16

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Reform ist eher eine Deform. In: General-Anzeiger, Bonn, 22.07.97, S. 1("Diese im Duden vorgefundenen Unsinnigkeiten faßte ich in einer Wörterliste zusammen, die ich jedem Interessierten gerne zur Verfügung stelle (Tel./Fax: 02663 / 85 93). ... Selbst Wernstedt, der Vorsitzende der KMK, räumt ein, daß die Reform ÎSchwachstellenÌ enthält, und die Mitglieder der Rechtschreibkommission Munske und Eisenberg distanzieren sich von der eigenen Reform. Eisenberg: "Das Regelwerk ist sprachwissenschaftlich so schlecht, daß wir auf seiner Basis nie zu einer einheitlichen Schreibung zurückkehren können. - Es gehört sprachwissenschaftlich auf den Müll!")

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Horst Reinking: "Sträuben sich die Haare". In: Reutlinger General-Anzeiger 09.08.97 ("Die Damen und Herren, die diesen Urteilsspruch gefällt haben, sollten erst einmal die von Herrn Peil erstellte Zusammenstellung über die neue Rechtschreibung lesen, nach dieser Lektüre sträuben sich einem nämlich die Haare ... Nach Gesprächen mit zehn Lehrerinnen und Lehrern stellte sich heraus, daß nur zwei dieser Damen und Herren die Liste von Herrn Peil kannten. Die anderen waren ebenso schockiert wie ich.")

Riebe, Manfred

Wer ist wer im Streit um die Rechtschreibreform? Kleines Personen- und Literaturlexikon der Aktiven für und wider die deutsche Rechtschreibreform. Nicht veröffentlicht.

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Rechtschreibreform: Ungeheure Kosten drohen. In: Nürnberger Zeitung 13.07.1996, S. 20. (Leserbrief vom 23.06.96 zum Artikel "Schulen bereiten sich auf die Rechtschreibreform vor, Experte beruhigt verunsicherte Lehrer". In: Nürnberger Zeitung vom 21.06.1996, S. 12, Experte Dr. Klaus Heller, Institut für deutsche Sprache, beruhigt BLLV-Lehrer.)

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Eine neue Breitseite gegen die Rechtschreibreform. Diese Sprachverhunzung muß verhindert werden. NZ-Leser Riebe, von Beruf Oberstudienrat, ruft zum Widerstand gegen die geplante Rechtschreibreform auf. In: Nürnberger Zeitung 15.11.1996, S. 30. Leserbrief vom 22.10.96 zum Artikel von Monika Reuter: Ein oberbayerischer Lehrer macht Front gegen die Rechtschreibreform - "Das Wackersdorf der Orthographie". In: NZ vom 22.10.1996, S. 3. ("Recht herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Artikel über den Initiator der ÎFrankfurter ErklärungÌ gegen die Rechtschreibreform, den Weilheimer Gymnasiallehrer Friedrich Denk. Ich habe ihm sofort eine Solidaritätserklärung zu seiner Aktion zum Kippen der Rechtschreibreform gesandt ... Wenn Kollege Denk zur Gründung eine Bürgerinitiative ... oder zu einer Bürgerbefragung und einem Bürgerentscheid, einem Streik der Deutschlehrer mit einem Boykott der Rechtschreibreform aufruft, bin ich als aktives und zahlendes Mitglied dabei.")

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Änderung der Rechtschreibung findet wenig Freunde. "Unsinniges Reförmchen". In: Nürnberger Zeitung 31.12.1996, S. 16 (Leserbrief vom 13.12. 96 zum Kommentar von Rainer Hajeck: "Der Widerstand gegen die Rechtschreibung wächst, Sorgen haben die Leute ..." in der NZ vom 12.12.1996, S. 2)

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Kritische Anmerkungen zur Rechtschreibreform. Lehrer brauchen nun zehn Wörterbücher. In: Nürnberger Zeitung 10.01.1997, S. 12 (

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Ventil für den Volkszorn geöffnet. In: SZ 14.01.1997, S. III (Leserbrief vom 06.01.97 zum Leserbrief von Prof. Hermann Zabel "Narrenfreiheit des Weilheimer Gymnasiallehrers". In: SZ 02.01.1997, S. V)

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Nach der Reform weniger lesefreundlich. In: Nürnberger Anzeiger, Ausgabe Nordost 22.01.97, S. 6.

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Grob fahrlässig Fehler eingebaut. In: Bayerische Staatszeitung 24.01.97, S. 5. (Leserbrief zum Artikel von Hans Krieger "Die Zabel-Fälschung". In: Bayerische Staatszeitung vom 10.01.97, S. 8, als Glosse über die öffentliche Podiumsdiskussion der Süddeutschen Zeitung "Die Rechtschreibreform: Nötig, überflüssig, aufgezwungen? - Deutschland zum Diktat!" am 05. Februar 1997 in München mit Prof. Götze, Prof. Zabel, Kultusminister Zehetmair und Autor Eckhard Henscheid).

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Kein Monopol für den Duden. In: Nürnberger Nachrichten 24.01.97, S. 19. Leserbrief zu Hans-Peter Kastenhuber: "Kein Ausweg, Plebiszit zur Rechtschreibreform" in den NN vom 12.12.96, S. 16. ("Warum diese Vorurteile? Denn tatsächlich haben die Reformgegner schwere Qualitätsmängel, vor allen Dingen erhebliche Verständnisschwierigkeiten beim Lesen, erkannt. Die sog. Reformer, es waren wohl mehr "Hilfsköche", haben nach Metzgerart die feinen Gesetzmäßigkeiten der Sprache zerstört (vgl. Prof. Ickler, NN v. 23.11.96, S. 6) und die Vielfalt und Ausdruckskraft der Sprache verringert.")

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Alles halb so schlimm? In: Plärrer Nr. 2, Februar 1997, S. 6. Leserbrief vom 02.01.97 zum Kommentar von Alfred Raab "Wird das Sprach-Gold versilbert? Der Ortoberater hat das Wort". In: Plärrer Nr. 1, Januar 1997, Seite 112. Namensnennung nachgeholt in: Plärrer Nr. 3, März 1997, S. 6.

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Petition vom 09.02.97 an MdL Karl Freller, Schwabach, für den Bayerischen Landtag betreffend Stopp der Rechtschreibreform

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Wie sollen wir Lehrer damit zurechtkommen? In: Bayerische Staatszeitung 21.02.97, S. 10

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Die Rechtschreibreform ist weiter heftig umstritten. Fragwürdiger Eingriff in die deutsche Sprache. In: Nürnberger Zeitung 26.02.97, S. 8.

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Günter Ott: Die gezauste Schreibreform. Augsburg: Zabel gegen Denk. In: Augsburger Zeitung 27.02.97 ("während eine Initiative bayerischer Lehrer in einem offenen Brief an die (heute in Bonn tagende) Kultusministerkonferenz die Rücknahme der Reform gefordert hat, ...")

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Auf den parlamentarischen Prüfstand. In: Bayer. Staatszeitung 28.02.97, S. 6.

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Grundrechtsverletzung. In: Erziehung und Wissenschaft Nr. 3, März 1997, S. 40. Leserbrief vom 11.01.97 zum Artikel von Gerhard Augst: Rechtschreibung. Die alte ist die neue. In: Erziehung und Wissenschaft Nr. 1, 1997, S. 21 f.

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Rechtschreibreform wurde Lehrern aufgezwungen. In: Pegnitz-Zeitung 04.03.97. Leserbrief vom 01.03.97 zum Artikel von Michaela Moritz: "Die Rechtschreibreform stößt bei Schülern und Lehrern im Landkreis Nürnberger Land auf geteilte Meinungen. ... Umsetzung nur zögerlich." In: Pegnitz-Zeitung vom 01./02.03.1997

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dpa. Lehrer und Minister streiten um die Rechtschreibreform. In: Main-Echo, Aschaffenburg 05.03.97. ("Im Streit um die Rechtschreibreform in Bayern war eine Auseinandersetzung zwischen einer Lehrerinitiative und dem Kultusminister entbrannt. Die sechs Lehrer warfen Zehetmair Îmangelndes DemokratieverständnisÌ vor, da er sich zum Wortführer eines Verbots von Volksbegehren gegen die beschlossene Reform gemacht habe. Oberstudienrat Manfred Riebe aus Schwaig bei Nürnberg hatte im Namen seiner in der Initiative zusammengeschlossenen Lehrerkollegen erklärt: ÎWenn Kultusminister aus Mangel an Sachargumenten die Volksbegehren verbieten lassen wollen und damit zum Verfassungsbruch aufrufen, dann führen sie sich als Rechtschreibdiktatoren auf und sind als Vorbilder für Pädagogen ungeeignet.Ì Die Initiative forderte Zehetmair auf, seine Aussage zurückzunehmen, andernfalls sei die Forderung nach seinem Rücktritt gerechtfertigt.")

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dpa. Lehrergruppe greift Zehetmair an. Streit um Wörter. Auslöser ist die Rechtschreibreform. In: Nürnberger Nachrichten,05.03.97, S. 11

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Wunschtraum widerlegt. In: Fränkische Landeszeitung 08.04.97.

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Ein mühsamer Lernprozeß. In: Nürnberger Zeitung 10.04.97, S. 12. Leserbrief vom 09.01.97 zum Artikel von vip (Viebig) "Nürnbergs Schulen haben die Rechtschreibreform bereits umgesetzt - Mit dem ÎKußÌ ist jetzt ÎSchlussÌ". In: Nürnberger Zeitung vom 08.1.01.97, S. 9

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Rechtschreib-Chaos in zehn Wörterbüchern. In: Saarbrücker Zeitung 05./06.04.97. Leserbrief vom 30.03.97 zum Interview von Ulrike Paulmann und Anne Steeb mit Kultusminister Henner Wittling "Stimmt das ÎdassÌ, Herr Minister?". In: Saarbrücker Zeitung 29.03.97, S. 31

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Rechtschreibchaos in allen Wörterbüchern. In: SZ 17.04.97, S. 45. Leserbrief zum Leserbrief von Dr. Stefan Krimm "Verstärkte Regelhaftigkeit kommt Rechtschreibgefühl entgegen". In: SZ vom 12.04.97, S. 12

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Eine irreparabe Fehlkonstruktion. In: General-Anzeiger 21.04.97, S. 14. Leserbrief vom 28.03.97 zum Leserbrief von Prof. Burkhard Schaeder "Schaden und Verwirrung wären groß". In: General-Anzeiger 22./23.03.97, S. 17.

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Rechtschreibreform. In: DIE WELT 26.04.97, S. 8. Leserbrief zu "Bundestag streitet über Rechtschreib-Reform". In: WELT vom 19.04.97

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Vielen fehlt Führungsstärke. In: Nürnberger Nachrichten 01.05.97, S. 34. Leserbrief vom 21.04.97 zum Artikel von Gerd Rauhaus: Rechtschreibreform: Spätes Erwachen im ÎHohen HausÌ am Rhein" In: NN vom 19.04.97, S. 3 ("Als Initiator der bundesweiten Initiative "Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform und für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung" vertrat ich am 17.04. vor und am 18.04. nach der Bundestagsdebatte über die Rechtschreibreform in Vor- und Nachgesprächen mit Bundestagsabgeordneten am runden Tisch im Wasserwerk und in der Pressekonferenz im Bonner Presseclub eine der dort anwesenden neun Initiativen gegen die Rechtschreibreform. Warum waren so wenig Abgeordnete im Bundestag? Man hatte die Debatte vom Donnerstag auf den Freitag nachmittag verschoben. So konnte die Parteiprominenz das Wochenende als Grund zum Fehlen und zum Vorschicken der Hinterbänkler anführen. Überdies war nur eine Redezeit von insgesamt 30 Minuten vorgesehen. Den Rednern wurde auf diese Weise ein Maulkorb verpaßt. Nur nicht zuviel sagen. Die Prominenten selbst wichen allesamt einer persönlichen Stellungnahme zur Rechtschreibreform aus, es fehlt ihnen an Führungsstärke. Sie sind einfach "neutral" und warten ab, wohin sich die Waage neigt. Ähnlich verhalten sich auch viele Schulleiter und Lehrer. Dies ist eine Ursache der Politikverdrossenheit der Bevölkerung, wie ich sie auch im Sozialkundeunterricht feststellen kann. Angesichts des Rechtschreib-Chaos in zehn verschiedenen Wörterbüchern und der zu erwartenden wachsenden Kostenlawine kann man sich aber nicht guten Gewissens um eine Stellungnahme drücken und die Sache aussitzen, wie u.a. der Bundeskanzler es tut. Daß der Antrag nicht nur in den federführenden Rechts- und den Bildungsausschuß, sondern auch in den Haushaltsausschuß verwiesen wurde, zeigt, daß man inzwischen den Pferdefuß der nicht gelösten Finanzierung der Rechtschreibreform erkannt hat. Es geht nicht an, daß man die Rechtschreibreform durch unpädagogische Zusammenlegung der Unterrichtsfächer Biologie, Chemie und Physik sowie Erdkunde, Sozialkunde und Geschichte zu jeweils einem Fach und durch Reduzierung von bisher 6 auf nur noch 5 Wochenstunden finanziert, weil dadurch über 600 Lehrerstellen eingespart werden.

Die Hinterbänkler der CDU, SPD und FDP und Gerald Häfner (Die Grünen) aus Bayern trösteten über die Führungsschwäche der Parteiprominenz hinweg. Der als Redner nicht vorgesehene Häfner griff mit seinem Redeantrag mutig und souverän in die Debatte ein und sprach sich ungeachtet jedes Fraktionszwanges gegen seinen einer sozial-emanzipatorischen Utopie anhängenden Kollegen Lippelt und gegen die Reform aus und gab damit ein Beispiel für echte Demokratie. Ergebnis: vier Abgeordnete waren gegen die Rechtschreibreform und nur zwei für die Reform, darunter die PDS-Abgeordnete Böttcher, eine frühere SED-Funktionärin.")

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Es geht nicht nur um Kommas. In: Mainzer Allgemeine Zeitung 03.05.97. Leserbrief vom 19.04.97 zu "Bonn: Streit über Kommaregeln" und Klaus Beck: "Rechtschreibsalat". In: Allgemeine Zeitung Mainz, 19.04.97, S. 1

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Rechtschreibreform im Bundestag. Widerstand bei Abgeordneten. In: DER TAGESSPIEGEL 04.05.97. Leserbrief vom 19.04.97 zu "Bundestag streitet über Kommaregeln und ÎßÌ - Rechtschreibreform im Parlament" und "Schreibtisch-täter". In: TAGESSPIEGEL 19.04.97, S. 2 und 4

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Die andere Meinung: Mehr Widerstand gegen die Rechtschreibreform. In: DIE WELT 12.05.1997, S. 4

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Parlament muß über Reform entscheiden. (Erstmals Abdruck unserer Internetadresse!) In: Nürnberger Zeitung 28.05.97, S. 18. Leserbrief zum Leserbrief von Elmar Happ "Nicht alle Kritiker haben sich über die Einzelheiten informiert". In: NZ vom 15.05.97, S.16.

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Furcht vor Psychoterror der Rechtschreibreform. In FAZ 30.05.97, S. 10. Leserbrief zum Artikel von Theodor Ickler: "Kollege mit Abrißbirne. Wie bei der Mafia: Aus dem inneren Zirkel der Rechtschreibreformer". In: FAZ 22.05.97, S. 38

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Rechtschreibreform: "Dieses Kuckucksei muß man zerstören!". In: Beobachter, Seesener Tageszeitung, 30.05.97. Leserbrief zum Artikel REFORM / Widerstand gegen neue Rechtschreibung massiert sich: Rund 95 Prozent der Lehrer sagen "Nein" - Unterschriftensammlung in Seesen - Probleme in Elsfleth! In: Beobachter Seesener Tageszeitung, 27.05.97 (mit Abdruck der Internetadresse!)

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Opfer von Propaganda und Volksverdummung? In: Forum E, Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung, Nr. 6, Juni 1997, S. 19. ("Viele Bürger und Lehrer sind in Bezug auf die Rechtschreibreform beklagenswerte Opfer der Propaganda und Volksverdummung durch die Kultusministerien.")

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Regelflut und Rechtschreibchaos. In: General-Anzeiger 04.06.97, S. 32. Leserbrief vom 23.05.97 zum Leserbrief von Jens Just: "Erfreuliches Ergebnis im Unterricht" In: General-Anzeiger 17./18.05.1997. (mit Abdruck der Internetadresse!)

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Michaela Moritz: Mehrere Initiativen gründen Verein zur Verhinderung der neuen Rechtschreibung. Schwaig Hochburg der Reformer. Vorsitzender ist Berufsschullehrer Manfred Riebe. In: Pegnitz-Zeitung 14./15.06.1997. (mit Abdruck der Internetadresse!)

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Rechtschreibung. In: DIE WELT 17.06.97, S. 7 (mit Abdruck: "Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform"). Leserbrief zu "Hunderttausende wehren sich gegen Schreibreform". In: WELT vom 07.06.97

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Das Kuckucksei muß zerstört werden. In: SZ 20.06.97, S. IV (mit Abdruck der Internetadresse!)

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Keine Probleme für die Schüler? In: Nürnberger Zeitung 26.06.97, S. 30 (mit Abdruck der Internetadresse!)

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Gabi Seitz: Lehrer machen mittlerweile bundesweit gegen die Rechtschreibreform mobil. "Wir sind für sanfte Verbesserungen". In: Nürnberger Zeitung 26.06.97, S. 3

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Rechtschreibung: Intensivmediziner am Werk. In: Rheinischer Merkur 27.06.97

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Lehrern kürzere Arbeitszeit verheißen. In: SZ 28./29.06.97, S. 13

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Der "Neuschrieb" scheitert an der Hürde der Vernunft. In: Frankfurter Rundschau 30.06.97, S. 22

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Märchen. In: Forschung & Lehre, Nr. 7/1997, S. 372 f. Leserbrief zum Artikel von Prof. Wolfgang Bergsdorf: "Brauchen wir eine Rechtschreibreform? Pro". In: Forschung & Lehre, Nr. 5/1997, S. 252. ("Wie etliche Reformer und Kultusminister, so verkündet auch Professor Bergsdorf Märchen über die Rechtschreibreform. ... Die Lehrerinitiative klärt über Bergsdorfs Märchen auf: ...")

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Das Ziel glatt verfehlt. In: General-Anzeiger 01.07.97, S. 15 IV (mit Abdruck der Internetadresse!). Hierzu Leserbrief von Manfred Kohrt: Diffamierung wesentlicher Tenor. In: General-Anzeiger, Bonn. 18.07.97, S. 13, mit Entgegnungen von Theodor Ickler: Weder Fisch noch Fleisch. In: General-Anzeiger, Bonn, 29.07.97, und Maria Theresia Rolland: Massiver wirtschaftlicher Druck. In: General-Anzeiger, Bonn, 30.07.97, S. 26.

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Mit Mut(h) und ohne Not(h). In: Nürnberger Nachrichten 03.07.97, S. 19

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Abbau der Demokratie. In: Reutlinger Nachrichten 11.07.97. (mit Abdruck der Internetadresse!). Leserbrief zu Arlette Zappi: "Rechtschreibreform / Eine Pädagogin wehrt sich. Sie will keinen Schlussstrich. Hilde Barth weigert sich Regeln zu lehren, die noch kein Mensch kennt.". In: Reutlinger Nachrichten 04.07.97

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Völlig ungenügend. In Nürnberger Nachrichten 24.07.97, S. 6. Leserbrief zu Jutta Triebswetter: "ÌKulturpolitisches Desaster verhindernÌ Renommierte Sprachwissenschaftler forderten in Erlangen die Überarbeitung des Regelwerks". In: NN 16.07.97, S. 2. ("Die Veranstalter der Erlanger Podiumsdikussion hatten eigentlich ein Übergewicht der Reformbefürworter geplant, als sie die Mitglieder der Zwischenstaatlichen Rechtschreibreformkommission Eisenberg und Munske einluden. Die Überraschung für viele war, daß die Reform von diesen beiden scharf kritisiert, ganz offen als völlig ungenügend beurteilt und die Überarbeitung des Regelwerks und von Munske sogar ein Moratorium gefordert wurde, d.h. eine Aussetzung der Reform.

Munske hatte bereits am 25. März 1997 anläßlich der Gründung der Zwischenstaatlichen Rechtschreibkommission in Mannheim in Gegenwart von Eisenberg gegenüber den Vertretern der Elterninitiative, Dr. Oliver Katte, und der Schülerinitiative, Johannes Weller, geäußert, wenn sie sagen würden, was sie wüßten, dann sei die Rechtschreibreform in wenigen Tagen gestorben. Leider hat ihnen noch kein Reporter ihr Geheimnis entreißen können. Gelänge dies, könnten wir viele Millionen sparen, die nach dem Willen der Kultusminister weiterhin für ein mit schweren Mängeln behaftetes unbrauchbares Produkt zum Fenster hinausgeworfen werden sollen. Diese Verschleuderung von Steuergeldern ist deshalb besonders unverantwortlich, weil zugleich überall - auch im Schulbereich - gespart wird, das Stundenmaß der Lehrer erhöht wird, Fächerzusammenlegungen erfolgen usw., so daß die benötigten Lehrer nicht eingestellt werden können und das Arbeitslosenheer dadurch weiter wächst.")

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Initiativen. In: DIE WELT 24.07.97, S. 7. (mit Abdruck der Internetadresse!) Leserbrief zu "Südwesten macht gegen Rechtschreibreform mobil". In: WELT vom 14.07.97

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Dudenmonopol wiederherstellen. (mit Abdruck der Internetadresse!). In: Reutlinger Nachrichten 28.07.97. Leserbrief zu "Schulbeirat mahnt Eltern". In: Reutlinger Nachrichten 16.07.97 (Hinter dem "Bundeselternrat" steckt nur ein einziger Mann: Dr. Peter Hennes, Mitarbeiter im rheinland-pfälzischen Innenministerium! ... Dr. Hennes vertritt nicht die Interessen der Eltern, sondern will sich bei seinem Innenminister profilieren. ... Der einfachste Weg aus dem Chaos, das die Reformer und die Kultusminister angerichtet haben, wäre die Rückkehr auf den sicheren Boden des Duden.")

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Maria Theresia Rolland: Massiver wirtschaftlicher Druck. In: General-Anzeiger, Bonn, 30.07.97, S. 26. Leserbrief zu Manfred Kohrt: Diffamierung wesentlicher Tenor. In: General-Anzeiger, Bonn. 18.07.97, S. 13. (Wie notwendig die Aufklärungsserie zur Rechtschreibreform von Oberstudienrat Manfred Riebe aus Schwaig bei Nürnberg, dem Begründer der ÎLehrerinitiative gegen die RechtschreibreformÌ ist, und wie sehr sie einer noch weiteren Verbreitung bedarf, zeigt der Leserbrief von Manfred Kohrt, dem ganz offensichtlich entscheidende Fakten nicht bekannt sind.")

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Ministerin Schavan klar in der Minderheit. In: Stuttgarter Nachrichten 01.08.97, S. 25 ("Unsere 37 Initiativen gegen die Rechtschreibreform, darunter acht Lehrerinitiativen und fünf Gruppen von Sprachwissenschaftlern, freuen sich schon drauf, daß die baden-württembergische Kultusministerin in die Offensive gegen und eine Informationskampagne starten will.")

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Leserbrief In: Badische Zeitung 02.08.97. Leserbrief zu: "Prof. Dr. Andreas Digeser warnt vor einem Stopp der Rechtschreibreform - Vereinfachungen durch überschaubare Regeln. ÎKinder haben es mit Rechtschreibung dann leichterÌ". In: Badische Zeitung 29.07.97

Schäbler, Norbert

Melanie Pollinger: Rechtschreiben oder recht schreiben? Hauptschullehrer Norbert Schäbler und die "Deformierung der Deutschen Sprache". In: Main.Echo 13.06.97. ("ÎWenn alle meine Kollegen sich ernsthaft informieren würden über das, was auf sie zukommt, bliebe ihnen nur eines übrig: Das Ding abzulehnen!Î ... Wenighhösbach, wo in Schäblers Wohnung seit 7. Mai ein Faxgerät täglich etwa sieben Meter Informationsmaterial ... ausspuckt und so ein Glied in der Kette derer aufrechterhält, die sich zum bundesweiten «Verein für deutsche Rechtschreibung und SprachpflegeÎ zusammengeschlossen haben. Norbert Schäbler ist der Kassier des Vereins mit Sitz in Schwaig bei Nürnberg, der die Initiativen «Wir Lehrer gegen die RechtschreibreformÎ, «Wir Eltern gegen die RechtschreibreformÎ und «Juristen contra RechtschreibreformÎ beigetreten sind. ...Die Reaktion der Ministerialbürokratie auf jegliche Kritik lasse gar an die düsterste Epoche deutscher Vergangenheit denken. ... Schäbler: ÌEs geht um Milliarden von Mark.Î... Das Ziel der Vereinfachung sei nicht erreicht worden, bliebe also die Vereinheitlichung Ò für Verlage und Computerprogrammhersteller eine großartige neue Einnahmequelle.")

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Leserbrief. In: DIE WELT 15.05.97, S. 16, zu Manfred Riebe "Mehr Widerstand gegen die Rechtschreibreform". In: DIE WELT 12.05.97. (Als Lehrer einer Volksschule in Bayern ... , Pädagoge und Beamter kann es für mich bezüglich der Rechtschreibreform keine Unterordnung geben. Als mündiger Staatsbürger sage ich kritisch: Nicht alles Gewollte ist das Richtige, manches Gewollte kann auch falsch sein.")

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"Riebe vertritt die Mehrheit" In: Pegnitz-Zeitung 17.06.97

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Fritz Riedl: Zensur-Vorwurf in Laufach bei Aschaffenburg. "Boh-Ey", bloß kein Wort gegen Zehetmair. Rektor der Volksschule verbietet Lehrerbeitrag gegen Rechtschreibreform in der Schülerzeitung. In: SZ-Fernausgabe 19.06.97

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Keine Probleme für die Schüler? In: Nürnberger Zeitung 26.06.97, S. 30

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Rechtschreibreform wird zu Grabe getragen. In: Main-Echo 30.06.97, S. 14

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...der hat die Bezeichnung Pädagoge nicht verdient. In: Nürnberger Zeitung 03.07.97, S. 19

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Peter Millian: Im Landkreis Aschaffenburg wehrt sich ein Lehrer gegen angebliche Sprachverhunzung. Gemeinsam mit der Nürnberger Initiative will Norbert Schäbler dem Neudeutsch ein Bein stellen. In: Nürnberger Nachrichten 28./29.06.97, S. 23

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Fritz Riedl: Zensur-Vorwurf in Laufach bei Aschaffenburg. "Boh-Ey", bloß kein Wort gegen Zehetmair. Rektor der Volksschule verbietet Lehrerbeitrag gegen Rechtschreibreform in der Schülerzeitung. In: SZ 09.07.97, S. 45 (Bayernteil)

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Nach Vision ein böses Erwachen? In: Nürnberger Nachrichten 10.07.97, 31 ("Herr Riebe legt großen Wert darauf, seinen Titel als Oberstudienrat weiterführen zu dürfen. Seinen eigenen Auskünften zufolge verschaffe der etwas niedrigere Dienstgrad eine größere geistige Unabhängigkeit und ein höheres Maß an Meinungsfreiheit.")

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Zieht den Schlußstrich! In: Reutlinger Nachrichten 11.07.97. Leserbrief zu Arlette Zappi: "Rechtschreibreform / Eine Pädagogin wehrt sich. Sie will keinen Schlussstrich. Hilde Barth weigert sich Regeln zu lehren, die noch kein Mensch kennt.". In: Reutlinger Nachrichten 04.07.97

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Rechtschreibreform kann Wahlthema werden. In: Main-Echo 22.07.97, S. 14

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Kultusminister als Sprachpäpste. In: General-Anzeiger, Bonn, 24.07.97, S. 13.

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Gleichmacherei. In: General-Anzeiger, Bonn, 25.07.97, S. 14

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"Das Regelwerk ist mies gemacht". In: Reutlinger General-Anzeiger 02.08.97. ("Zukunftsperspektiven wären wichtig, während die Rechtschreib-Deform an die Kinder nur kurzsichtig Geschenke verteilt. Sie hebt notwendige Regeln auf, sie fördert Beliebigkeiten und bestätigt die Orientierungslosigkeit. Herr Leis betont, ... die Kinder könnten jetzt auch viel häufiger in die Lehrerrolle schlüpfen. Diese Schülerzentriertheit des Amtsleiters erinnert mich an das Bild eines in Trennung von seiner Ehemaligen lebenden, seine Kinder besuchenden Ex-Ehemanns. Letzterem ist es prinzipiell egal, nachdem er die Süßigkeiten verteilt hat, welche Probleme die Alte danach hat, die ihrerseits die Besucherrechte und erzieherisches Fehlverhalten nicht unterbinden kann.")

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Rückgrat durchbiegen. In: Main-Echo 08.08.97, S. 18. ("Mit seiner Äußerung: «Alle Erwachsenen, außer Lehrerinnen , Lehrern und Verwaltungsbeamten im Dienst, können die alte Rechtschreibung schreiben, solange sie wollenÎ, hat sich Spitzenreformer Gerhard Augst selbst disqualifiziert ... Die Ursprungsidee, die Rechtschreibung zu vereinfachen, ist der blanken Willkür und bewußten Spaltung des Rechtschreibvolkes gewichen.")

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Väter des Rechtschreibe-Chaos. In: FAZ 11.08.97, S. 8 ("Die tatsächlichen Sündenböcke sind die Kultusminister: Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat das Chaos ausgelöst, ... Die KMK hat Nöte konstruiert, Zwänge verordnet, Sinnlosigkeit in Gang gesetzt.")

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Der Unmut wird durch das Hin und Her verstärkt. Ungeliebte Rechtschreibreform. In: Nürnberger Zeitung 14.08.97, S. 25

von Schirnding, Albert

Land der willigen Vollstrecker. In: Süddeutsche Zeitung 30.12.96, S. 29

Schmidt, Michael R.

Rechtschreibreform. In: SCHUL/BANK, Informationsdienst für Schule und Lehrer, Juni 1997, S. 4 ("Michael Schmidt vom Bayerischen Philologenverband hat 96 Gymnasiallehrerinnen und -lehrer zu dem umstrittenen Reformwerk befragt. Die Lehrer, die schon heute die neue Rechtschreibung unterrichten, sind mehr als skeptisch: 19 % der befragten Pädagogen lehnen die Reform ganz ab und 65 % fordern Nachbesserungen. Lediglich 13 % bezeichnen das neue Regelwerk als sinnvoll, da die Zahl der Fehler in Diktaten und Aufsätzen aufgrund der neuen Regeln zurückgegangen sei. Die Befürworter der Reform verweisen dabei vor allem auf die neuen Kommaregeln, die deutlich einfacher seien als die derzeitigen.")

Sommer, Hartmut

Rechtschreibreform alle paar Jahre? In: Das Gymnasium in Bayern. Nr. 1, Januar 1997, S. 29

Spreckels, Guillermo

"Das wird teuer". Guillermo Spreckels, Präsident des Deutschen Lehrerverbands in Niedersachsen, erwartet einen langwierigen Rechtsstreit. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung 08.08.97. ("So etwas geht nicht auf dem Weg einer Ministervereinbarung. Man hätte ein gesetzgeberisches Verfahren finden müssen. Auch eine Volksbefragung wäre denkbar gewesen.")

Steppan, Ernst

Interview von Hendrik Lasch mit Ernst Steppan: Fragwürdig. Stoppt das Volk die Reform? In: Neues Deutschland, Sozialistische Tageszeitung. 16.04.1997

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Christoph Lang: Erster Berliner klagt gegen Rechtschreibreform. Nicht mit meinen Kindern!. In: BZ 31.07.97, S. 5. ("Inzwischen laufen in Berlin Vorbereitungen für ein Volksbegehren gegen die Rechtschreibreform. Ernst Steppan vom Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege ist sicher: ÎDie nötigen 25.000 Unterschriften bekommen wir locker zusammen!Ì")

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Rechtschreibung: Ernst Steppan über Unsinnigkeiten der angeblichen Regelvereinfachungen. "Eine Reform für Analphabeten". In: Junge Freiheit Nr. 34, 15.08.1997, S. 1. (Steppan: "Wenn aber unter Vereinfachung folgendes verstanden wird, daß «wohldurchdacht/wohl durchdachtÎ, so vereinfacht wird, daß man es in Zukunft grundsätzlich nur in zwei Worten schreibt, ... wird nicht mehr klar ersichtlich, welche der beiden ursprünglichen Bedeutungen gemeint ist. ... Ob die Reformer es wohl durchdacht haben, die wohldurchdachten guten alten Regeln über Bord zu werfen? An diesem Beispiel wird deutlich, daß die Reform keine Vereinfachung, sondern eine Verarmung der deutschen Sprache mit sich bringen wird. Bisher konnten wir durch die unterschiedliche Schreibweise genau differenzieren, was gemeint ist." Junge Freiheit: "Es heißt aber, daß in Schulen bei Diktaten bis zu 30 Prozent weniger Fehler gemacht werden." Steppan: "Wenn tatsächlich das neue Regelwerk nur ein Prozent der Wörter tangiert, wie können da 30 Prozent weniger Fehler gemacht werden. Das ist absurd." Junge Freiheit: "Sie haben nicht nur einen qualitativen, sondern auch einen quantitativen Vergleich durchgeführt. Mit welchem Ergebnis?" Steppan: " ...ich habe eine Textumfanganalyse gemacht und festgestellt, daß das neue Regelwerk insgesamt um ein Viertel größer ist als das alte. Was die Kommaregelung betrifft, so wird eine Verringerung auf ein Sechstel suggeriert. Der Textumfang dieses Regelteils hat sich aber nur minimal verringert, auf knapp 90 Prozent des bisherigen Umfangs.")

Sticht, Hans

Keine Ausstrahlung mehr als Kulturnation. In: SZ 02.11.1996

String, Martin

In Hannover noch als "Herrschaftsinstrument" bewertet. In: FAZ 27.01.97, S. 8. Leserbrief zum Leitartikel von Thomas Steinfeld "Orthographie wird Ansichtssache". In: FAZ 09.01.97. ("So meint der niedersächsische Kultusminister, laut einer Wiedergabe eines Gesprächs mit einer Nachrichtenagentur im Pressespiegel seines Ministeriums vom 21. Oktober 1996, daß mit der Reform Îdas Herrschaftsinstrument Orthographie, mit dem wirklich Bedrückung betrieben werden kann, abgebaut wirdÌ. ... Zu leicht geht Thomas Steinfeld ... über das Dilemma hinweg, in das die Lehrer, besonders die Deutschlehrer, geraten müssen.")

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Reform stoppen. In: DIE WELT 28.07.97, S. 9.

Wolf, G., Berlin

Keine echte Reform?. In: In: Forum E, Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung, Nr. 6, Juni 1997, S. 19. ("Ich persönlich halte das, was hier als «RechtschreibreformÎ angepriesen wird, für eine Lächerlichkeit. ... Ich halte die immer wieder beschworene Kompliziertheit unserer Rechtschreibung persönlich für ein ÌGerüchtÎ. Die Rechtschreibung gehört meiner Meinung nach mit zum Einfachsten, was Schüler heute während ihrer Schulzeit zu erlernen haben.")

Hilde Barth, Lehrerinitiative Baden-Württemberg, Eningen unter Achalm; Dr. Günter Behme, Fremdsprachenlehrer-Initiative, Schwerte; Gisa Berger, Gesamtschulrektorin, Lehrerinitiative Berlin; Hanno Blohm, Lehrerinitiative Niedersachsen, Seesen (Harz); Prof. Dr. Theodor Ickler, Universität Erlangen-Nürnberg; Günter Loew, Lehrerinitiative Hessen, Rodenbach bei Hanau; Stephanus Peil, Lehrerinitiative Rheinland-Pfalz, Westerburg; Manfred Riebe, Bundesweite Initiative "Wir Lehrer gegen die Rechtschreibreform & für eine einheitliche, systematische Rechtschreibung" (Mitarbeiter in 12 Bundesländern), Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege, Schwaig bei Nürnberg; Dr. Maria Theresia Rolland, Sprachwissenschaftlerin, Lehrerinitiative Nordrhein-Westfalen, Bonn; Norbert Schäbler, Lehrerinitiative Bayern, Hösbach (Unterfranken); Prof. Dr. Christian Stetter, RWTH Aachen; Prof. Dr. Werner H. Veith, Mainzer Hochschullehrerinitiative.

Schwaig, den 15.08.1997

Manfred Riebe, OStR, stellvertretend unterzeichnet für die oben Genannten



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